Bayerns Rettungshunde auf dem Prüfstand
Rettungshundestaffel Einsatzbereitschaft herstellen!" Wenn diese Meldung auf den Handys der Rotkreuzler erscheint, dann ist Eile geboten, denn irgendwo ist ein Menschenleben in Gefahr. Tag und Nacht sind dann Mensch und Hund unterwegs, um den Vermissten zu suchen oder auch in unwegsamen Gelände Demenzkranke aufzuspüren, die nicht mehr nach Hause finden. In 95 Prozent der Fälle sind die Hunde erfolgreich und das bayernweit. Das erfuhr man bei der Rettungshundeprüfung am Samstag am Sportgelände in Eichenhausen. 34 Hundeführer waren mit ihren Vierbeinern zur sogenannten Flächenprüfung angetreten, die im Turnus von 18 Monaten durchgeführt werden muss. Von der Theorie bis zur Praxis reichte das umfangreiche Programm mit den Prüfern Kerstin Rasper, Elke Kunz, Tanja Heyne, Erich Mock, sowie den Begleit-Prüfern Michaela Hanika und Thomas Klett von der Rettungshundestaffel Rhön-Grabfeld.
Aus ganz Bayern waren die Rettungshundestaffeln gekommen. So aus Aschaffenburg, Haßfurt, Bad Kissingen, Parsberg, Dillingen, Main-Spessart, Traunstein, Regenburg, Neumarkt in der Oberpfalz, Coburg, Würzburg und natürlich Rhön-Grabfeld. Damit Hund und Hundeführer/in immer auf dem Laufenden sind, sind solche Rettungshundeprüfungen notwendig. Wer in einer Rettungshundestaffel ist, der muß für diese Aufgaben entsprechend Zeit aufwenden. Ein bis zweimal in der Woche trifft man sich zu Übungen, um im Training zu bleiben. Dabei sind bis zu sechs Trainingsstunden eigentlich üblich, sagt Maria Waibl von der Rettungshundestaffel Rhön-Grabfeld. Im Landkreis gibt es übrigens vier geprüfte Rettungshunde. Bei der Rettungshundeprüfung am Sportplatz in Eichenhausen waren insgesamt 34 Prüflinge aus Bayern angemeldet. Dabei mußten sie sowohl in der Praxis als auch in der Theorie ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Da ging es unter anderem auch um Themen wie "Erste Hilfe am Hund", um den Funkverkehr oder auch die Einsatztaktik. Bei den praktischen Prüfungen gehörten die Unterordnung ebenso dazu wie das Suchen. So musste zum Beispiel der Hund eine Person, die in 30 Meter Entfernung lag ausmachen, dann durch Bellen anzeigen, wo der "Verletzte" liegt. Für den Hund gab es bei dieser Übung allerdings keine Belohnung. Weder von der gesuchten Person als auch vom Hundeführer, sagt Maria Waibl. Rettungshunde im Einsatz erkennt man übrigens an der sogenannten "Kenndecke", die das Rotkreuzzeichen trägt. Außerdem ist daran ein Glöckchen und für die abendliche oder nächtliche Suche ein Licht befestigt.
Nicht ganz so einfach war dann eine weitere Übung, bei der es ins Gelände rund um den Sportplatz ging. Auf einem rund 30.000 Quadratmeter großem Gelände musste innerhalb von 20 Minuten eine vermisste Person gesucht und gefunden werden. In diesem Zeitraum sollte der Hundeführer oder die Hundeführerin dann auch Erste Hilfe geleistet haben. Wichtig war es dabei für die Hundeführer der jeweiligen Staffel sich mit Karte und Kompass in dem Gelände zurecht zu finden. Bei dieser Flächensuche muss das Mensch-Hund-Team im unwegsamen Gelände oder in großen Waldflächen auch nach vermissten Personen suchen. Die Hunde sind dabei so ausgebildet, dass sie ein Gelände auf menschliche Witterung hin durchstöbern. Von den Hunden müssen dabei Personen angezeigt werden, die sitzen, kauern, liegen oder laufen. Der Hund hat dabei drei Anzeigemöglichkeiten in der Fläche: Beim Verbellen bellt der Rettungshund so lange bei der gefundenen Person, bis sein Führer bei ihm ist. Es gibt aber auch das sogenannte "verweisen, bei der der Hund zurück läuft und sein Herrchen oder Frauchen zur Einsatzstelle holt.
Aufgaben, die die Rettungshundestaffeln bei der Rettungshundeprüfung am Sportplatz in Eichenhausen allesamt bewältigten. Ganz wichtig sei es, daß die Hunde leistungsfähig sind. Die Größe eines Hundes spielt dabei ebenso wenig eine Rolle wie die Rasse. Bei den Prüfungen findet man deshalb sowohl kleinere Hunde ebenso wie mittelgroße Tiere. Vom Hovawart, Labrador, Australien Shepert bis Dobermann und Border Collie reichte die Palette der verschiedene Hunderassen. Die Rettungshundestaffel Rhön Grabfeld wurde im Jahr 2003 neu gegründet. Die "Spürnasen" der Hunde waren in den vergangenen Jahren immer wieder aktiv und vor allem erfolgreich. Auch in diesem Jahr war man aber schon wieder im Einsatz. Jährlich ist ein geprüftes, einsatzfähiges Rettungshundeteam an die. 50-70 Stunden im Einsatz um Menschen in Not zu helfen. Dank sagten Michaela Hanika und Thomas Klett von der Hundestaffel Rhön-Grabfeld all denjenigen, die Gelände für die Übungen zur Verfügung gestellt hatten.
Autor: Hanns Friedrich, Pressesprecher BRK Rhön-Grabfeld