Bei der schnellen Einsatzgruppe ist umfangreiches Wissen gefragt
Bad Neustadt (hf). Wenn die Schnelle Einsatzgruppe (SEG) alarmiert wird, dann heißt es im wahrsten Sinn des Wortes "schnell sein." Wichtig ist aber die entsprechende Ausbildung, speziell auch für die SEG-Betreuung, die oftmals bei größeren Schadensfällen, Vermisstensuche oder Großbränden zum Einsatz kommt. Um die Aufgaben dieser Gruppe ging es bei einem Grundlehrgang im BRK Haus in Bad Neustadt. Da standen Fragen an wie: In welchen Einsatzfällen kommt die Schnelleinsatzgruppe Betreuungsdienst zum Einsatz, wie wird eine Verpflegungsausgabe hygiene- und fachgerecht eingerichtet und welche Aufgaben kommen bei der Einrichtung einer Notunterkunft auf die Einsatzkräfte zu. Ein Lehrgang, der auf großes Interesse stieß und die vielfältigen Themen im Lehrsaal des BRK Bad Neustadt bearbeitete.
Ein Teil der Helfergrundausbildung, der Grundlehrgang Betreuungsdienst, stand auf der Agenda. Obwohl bei manchen Kursteilnehmern anfangs etwas Ratlosigkeit herrschte, welche Aufgaben der Betreuungsdienst im Einsatzfall denn übernehmen würde, konnten die Ausbilder Michaela Dürr und Christian Benker während der zweitägigen Ausbildung viele Facetten und Einblicke in die Arbeit der „Betreuer“ aufzeigen. So ging es zunächst um das Thema „Aufbau und Struktur des Betreuungsdienstes“, bevor diese mit dem Hintergrund einer zuvor durchgeführten Hygienebelehrung selbstständig eine Verpflegungsausgabestelle errichten sollten. Diese musste sich anschließend unter Realbedingungen beweisen. Konkret ging es um die Ausgabe des Mittagessen für die Teilnehmer.
Der Nachmittag begann mit einem der wichtigen Themen: „Registrierung von Personen“. Die Registrierung setzt einen wichtigen Baustein für das weitere taktische Vorgehen im Einsatz, da mit Hilfe dieser zum Beispiel der Bedarf weiterführender Logistik, wie der Anzahl an Schlafmöglichkeiten oder Gegenständen des täglichen Bedarfs, ermittelt wird. Andrea Friedrich-Rückert informierte zum Thema „Psychische Belastung im Einsatz“. Dabei nannte sie die verschiedene Faktoren, die zu Stresssituationen der Betroffenen führen, aber auch von den Einsatzkräften selbst.
Weitere Themen des Grundlehrgangs waren Themen wie „Ausgabe von Gegenständen des täglichen Bedarfs“, oder „Mitwirkung bei Unterbringungsmaßnahmen“ aus, bevor die Teilnehmer einen Einblick in Betreuungsmaßnahmen erhielten. Hier musste zum Beispiel der Umgang mit blinden oder gehunfähigen Personen geübt werden. Besprochen wurde aber auch der Einsatz für die besonderen Bedürfnisse von Müttern mit Kindern oder Betroffenen, die kein Deutsch sprechen. Zum Lehrgangsabschluss musste von den Teilnehmern der Grundriss einer Schule anhand der zuvor gelernten Gesichtspunkte beplant werden. Letztendlich waren sich alle einig: Auf den Betreuungsdienst, der gerne als „Brötchenschmierertruppe des Roten Kreuzes" abgetan wird, kommen im Einsatzfall breit gefächerte, spannende Aufgaben zu. Erfreulich, dass der eine oder andere Teilnehmer bereits sein Interesse für eine Ausbildung zur Fachkraft im Betreuungsdienst äußerte.
Der Fachdienst Betreuungsdienst des BRK Rhön-Grabfeld ist mit seiner Ausrüstung und Personalstärke für die Aufnahme, Betreuung und Ausstattung für 200 unverletzt Betroffene aufgestellt. Einsatzorte sind unter anderem Hochwasser, Evakuierung bei einem Bombenfundes oder, wie in diesem Winter in Südbayern, starker Schneefall. Die SEG Betreuung versorgt auftragsgemäß hilfebedürftige Menschen mit lebensnotwendigen Versorgungsgütern, sichert die sozialen Belange der Betroffenen während der einzelnen Betreuungsphasen und führt Maßnahmen der Basisnotfallnachsorge durch. Sie organisiert die vorläufige, vorübergehende Unterbringung von Betroffenen und sorgt für Verpflegung im Rahmen des SEG Einsatzes.