BRK erweitert seine außerklinische Intensivpflege
Auf BRK-Ebene ist es bayernweit nach wie vor einmalig, daß ein Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes eine außerklinische Intensivpflege anbietet. Der Kreisverband Rhön-Grabfeld ist hier seit 2009 Vorreiter, sagte BRK-Geschäftsführer Hubert Kießner bei einem Pressegespräch in Bad Neustadt. 2013 wurde die Wohngemeinschaft "Intensivpflege" mit fünf Plätzen im Hinterhaus in der Otto Hahn Straße in Bad Neustadt eröffnet. Nun kommt das Erdgeschoss im Vorderhaus (ehemaliges Möbel Pfeuffer) dazu, wo noch einmal sechs Plätze vorhanden sind. Hubert Kießner erinnert an die Anfänge, als man 2009 den ersten Patienten übernommen hatte der rund um die Uhr zu Hause betreut wurde. "Das war natürlich eine sehr spezielle Situation, denn die Intimsphäre der Familie war so nicht mehr gewährleistet." Für das BRK Rhön-Grabfeld war dies der Beginn zur heutigen Wohngemeinschaft in der Otto Hahn Straße in Bad Neustadt.
Kurz streifte Hubert Kießner die Rechtslage wonach jeder Mensch nach seinen Möglichkeiten, dass Recht hat zur unabhängigen Lebensführung und Teilhabe an der Gemeinschaft. 2008 wurde das Gesetz zur Regelung der Pflege- Betreuungs- und Wohnqualität im Alter und bei Behinderung verabschiedet. "Dieses Gesetz ist die Grundlage für unsere Wohngemeinschaft", die bis zu zwölf Bewohner haben darf. Die Selbstbestimmung muss gewährleistet sein. Das BRK Rhön-Grabfeld ist Gründungsmitglied der im Jahr 2011 gegründeten Arbeitsgemeinschaft "Außerklinische Intensivpflege Nordbayern" Es ist dies ein Verbund von sechs regionalen Pflegediensten, die zusammenarbeiten, kooperieren, um die Fachkompetenz zu erhöhen, erklärt der BRK Geschäftsführer. Die Entwicklung ging in den letzten Jahren eindeutig zu den Wohngemeinschaften.
Auch in Rhön-Grabfeld sind solche Einrichtungen notwendig, weshalb man schon 2013 lange nach einem geeigneten Objekt gesucht hatte und es in der Otto Hahn Straße in Bad Neustadt fand. Der damalige Schatzmeister des BRK Kreisverbandes Rhön-Grabfeld, Sparkassendirektor Roland Schmautz machte Hubert Kießner auf das Objekt aufmerksam. Es erfüllte alle Voraussetzungen: Behindertengerecht, Nähe zur Stadt (Teilhabe) und Grünanlagen. Außerdem war die Innenraumgestaltung frei planbar. So entstanden die ersten fünf Bewohnerzimmer. Auch diesmal war es der Direktor der Sparkasse Bad Neustadt, nämlich Georg Straub, der die neue Einrichtung ermöglichte. Eigentlich waren Garagen geplant, erinnert sich Hubert Kießner. Der Sparkassendirektor habe sich aber schnell von dem Vorhaben des BRK überzeugen lassen, hier einen weiteren Bereich der außerklinischen Intensivpflege einzurichten.
Für BRK Kreisgeschäftsführer Hubert Kießner ist die außerklinische Intensivpflege seit Jahren ein wichtiges Anliegen. Durch seine Arbeit beim Rettungsdienst kam er immer wieder in Kontakt mit Patienten, die nach dem Krankenhausaufenthalt austherapiert sind, entweder ins Pflegeheim kommen oder zu Hause versorgt werden. Für Kießner war klar, dass da fachliche Hilfe notwendig wird, denn solche Patienten (keine Wachkomapatienten) benötigen eine 24-Stunden-Betreuung. Intensive Fachpflege sei hier wichtig. Beim BRK Bad Neustadt hat man mit Christian Gensler einen engagierten Abteilungsleiter aus den eigenen Reihen gefunden. Er ist seit 1996 ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig, war zu dieser Zeit noch im damaligen Kreiskrankenhaus Mellrichstadt, ist Krankenpfleger mit der Zusatzausbildung Intensiv und Anästhesie und hat einen Pflegedienstleiter-Lehrgang absolviert. Er sei es auch gewesen, "der nicht locker gelassen hat, wenn es um die Ausstattung und Ausgestaltung der Wohngemeinschaft ging."
Allerdings wäre dies alles ohne die Zustimmung der Vorstandschaft im BRK Kreisverband nicht möglich gewesen. Dank galt auch Direktor Georg Straub von der Sparkasse Bad Neustadt. Auf die Wünsche des BRK bei der Umgestaltung ging Architekt Sven Kriesche ein. Herausgestellt hat Hubert Kießner das gesamte Personal, die die neue WG kreativ ausgestattet hat. Bei einem Rundgang zeigen BRK Kreisgeschäftsführer Hubert Kießner und Abteilungsleiter Christian Gensler die neuen Räumlichkeiten, die allesamt hell und freundlich gestaltet sind. In jedem Zimmer gibt es alle notwendigen technischen Anschlüsse vom Internet über Telefon bis hin zu Beatmungsgeräten und anderen medizinischen Gerätschaften. Einen eigenen Aufenthaltsraum, gemütlich eingerichtet, mit Großbildschirm ist ebenso vorhanden und natürlich die 24-Stunden Rund um Betreuung. Abgesichert ist man gegen Stromausfall durch eine Notstromaggregat und natürlich sind Brandmeldeanlagen ebenso vorhanden wie die Bereiche für die notwendigen medizinische Ausstattung. Hubert Kießner spricht von einem "Mehrwert" des neuen Angebotes und nannte die Mitarbeiter, die eine professionelle Ausbildung erhalten, gemeinsame Fortbildungen absolvieren und sich in der ambulanten Intensivpflege qualifizieren.
Hanns Friedrich, Pressesprecher BRK Rhön-Grabfeld