BRK mit 200 Einsatzkräften und 50 Fahrzeugen für Braveheart 2017 gerüstet
Wenn am Samstag, 11. März um 11 Uhr Braveheart Battle an den Arnsbergliften in Oberweißenbrunn startet, dann sind unzähliger Helferinnen und Helfer im Hintergrund aktiv. Feuerwehr, Notärzte und Polizei sind ebenso eingebunden wie vor allem der BRK-Kreisverband Rhön-Grabfeld mit Kollegen aus dem Nachbarlandkreis Bad Kissingen. Im Rahmen eines Pressegesprächs stellten Bereitschaftsleiter und BRK Katastrophenschutzbeauftragter Alexander Klamt, dessen Stellvertreter Georg Hein, Rettungsdienstleiter und Organisatorischer Leiter (OrgL) Heiko Stäblein, Leitender Notarzt (LNA) Dr. Waldemar Hohm die mittlerweile fertigen Einsatzpläne vor. Sprach man vor einem Jahr noch von einer der größten Herausforderungen, so kann man in diesem Jahr auf die Erfahrungen von 2016 zurückgreifen. 200 Rotkreuzler aus Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen sind im Einsatz, sagt Alexander Klamt. Mit dabei an fünf Einsatzabschnitten die Bergwacht und in drei Abschnitten die Wasserrettung sowie sieben Ärzte in Bereitschaft.
Mit dabei auch der Malteser Hilfsdienst mit einer Transporteinheit. Es gibt zwei Unfallhilfsstellen, sowie 17 Rettungspunkte. Diese sind mit je einem Fahrzeug besetzt und als Übergabeorte für Patienten, die durch Einheiten der Berg- und Wasserrettung zunächst vor Ort versorgt wurden, vorgesehen. Außerdem liegen die Rettungspunkte so an der Strecke, dass die Läufer bei Bedarf Hilfe bekommen. Im Stadtgebiet sind, wie im Vorjahr, wieder mehrere Rettungstrupps zu Fuß unterwegs. In der Rettungswache Bischofsheim ist die "Einsatzzentrale" installiert. Dort sind Alexander Klamt als Katastrophenschutzbeauftragter des BRK, Heiko Stäblein der Organisatorische Leiter, ein Leitender Notarzt und verschiedene Stabsfunktionen, Mobile Einsatzleiter, Notärzte, sowie Polizei, Feuerwehr, Stadt Bischofsheim und Veranstalter zu finden. Dies war bereits vor einem Jahr der Fall und hat sich bewährt. Beim Pressegespräch am Mittwochabend gab es Einblicke in die umfangreichen Vorarbeiten. Die begannen schon Ende September 2016, als erste Gespräche und Begehungen stattfanden. Dann konkretisierte sich die neue Streckenführung und Ende des Jahres stand das gesamte Konzept.
Auch in diesem Jahr war klar, dass an diesem Tag das Hilfeleistungssystem des BRK Rhön-Grabfeld in allen Fachbereichen gefordert ist. Zum Streckenprofil sagte Alexander Klamt, dass diesmal nicht mehr der Start am Sportplatz in Bischofsheim sondern im Bereich der Arnsberglifte ist. Von hier aus geht es für die Teilnehmer gleich steil nach oben in Richtung Haselbach und zu den Skisprungschanzen mit der sogenannten Kniebreche. Schon unterwegs wird es entsprechende Hindernisse geben. Die Schlammlöcher, die vor einem Jahr noch im Bereich des Schwimmbades in Bischofsheim waren, liegen nun bei Haselbach, unterhalb des Camps der Christlichen Gästehäuser Hohe Rhön. Einer der wichtigen Rettungspunkte, der von der Bergwacht besetzt ist, wird der Bereich an den Schanzen sein. Dort kam es im vergangenen Jahr zu Unfällen, bei denen sogar ein Rettungshubschrauber im Einsatz war.
Braveheart 2017 wird, wie schon im Vorjahr nicht allzu wasserlastig sein. Es geht durch die Brend, wo Strömungen zu erwarten sind und durch den Haselbach. Hier sind die Retter der Wasserwacht gefragt. Vor Ort ist die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt mit deren Leiter Thomas Schlereth. Die Leitstelle in Schweinfurt wird an diesem mit einem weiteren Disponent und zwei zusätzliche Mitarbeiter verstärkt, sagt der Leiter der ILS, Thomas Schlereth, auf Anfrage. Am Veranstaltungstag wird wieder ein zusätzlicher Disponent Einsätze bearbeiten. Alexander Klamt erwähnte, die in diesem Jahr kürzeren Strecke von 24 Kilometer. "Dabei müssen wieder Höhenunterschiede von bis zu 1.400 Meter überwunden werden," fügte sein Stellvertreter Georg Hein an. Der Vorteil in diesem Jahr: Die Strecke ist so gestaltet, dass es keinen Begegnungsverkehr gibt. Zahlreiche Hindernisse sind auf der Strecke und in einigen Bereichen am Neustädter Haus auch steile Abstiege in unwegsamen Gelände. Natürlich gehören Kletter- oder Kriechhindernisse dazu. Es gibt aber auch längere Laufstrecken ohne künstliche Hindernisse. Organisator ist wieder Joachim von Hippel, der wie schon in den vergangen acht Jahren die Braveheart im an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit bringen möchte.
Schon der neue Startbereich direkt im Skihang fordert die Braveheart, denn es geht ohne Aufwärmphase gleich mehrmals steil bergauf und bergab, dann über eine landschaftlich sehr schöne Strecke zur Station "Killing Hill" an der Sommerflugschanze, wo es wieder im Zickzack bis zu fünf Mal etwa 300 Meter rauf und runter geht. Der Weg führt wieder zum Gasthaus Roth am Kreuzberg mit Kriechgang namens "Snow Blind", der die Bravehearts zwingt, über den eiskalten Boden zu robben, danach müssen sie über brennende Barrikaden springen. In Bischofsheim werden dann publikumswirksam viele Stationen zum Klettern und Kriechen sein. Vor dem Zieleinlauf warten dann die Schneekanonen auf die Teilnehmer in diesem Jahr. Bis 17.30 Uhr müssen die letzten Läufer wieder am Ziel sein.
Rückblickend auf die letztjährigen Veranstaltungen in Bischofsheim sagte Alexander Klamt, dass der Rettungshubschrauber Christoph 60 einmal im Einsatz war, eine Teilnehmerin aus dem Schlamm regelrecht ausgegraben werden musste und 110 Patienten versorgt wurden. Die Bergwacht hatte davon alleine 30. Viele Teilnehmer mussten aufgrund von Erschöpfung und Unterkühlung aufgeben und wurden behandelt. 16 Mal waren Einlieferungen in umliegende Kliniken zur Weiterbehandlung erforderlich, vier Schwerverletzte mussten versorgt werden. Dabei handelte es sich vor allem um Frakturen. Zehn Personen waren mittelschwer verletzt. Zu Braveheart 2017 sagen die Verantwortlichen: "Es wird ein langer und wohl auch arbeitsreicher Tag, der um 6 Uhr morgens beginnt und irgendwann in den Abendstunden endet."
Hanns Friedrich, Pressesprecher BRK Rhön-Grabfeld