"Drive-Through"- Teststation hat die Arbeit aufgenommen
Heustreu (hf). Der Parkplatz am Sportplatz in Heustreu ist in diesen Tagen Anlaufpunkt für Rhön-Grabfelder, bei denen Verdacht auf COVID-19 besteht. Sie werden von ihren Hausärzten oder dem Gesundheitsamt mit einer entsprechenden Bescheinigung zu dieser zentralen Teststation geschickt. „Ohne eine derartige Bescheinigung und Anmeldung geht gar nichts,“ stellt Rhön-Grabfeld Landrat Thomas Habermann bei einem Pressegespräch vor Ort klar. Neben Ärzten und nichtärztlichem Assistenzpersonal aus dem Gesundheitsamt und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, sind ehrenamtliche Einsatzkräfte von Bundeswehr und BRK vor Ort.
Alexander Klamt, Beauftragter für den Katastrophenschutz beim BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld sagt, dass das BRK neben einem dauerhaften Abschnittsleiter sowie einem Fahrdienst für die Laborproben zu jedem angesetztem Termin je zwei Einsatzkräfte stellt. Diese übernehmen die organisatorische Aufgaben und die sanitätsdienstliche Absicherung mit dem Krankentransportwagen ( KTW-B). Nach einem Aufruf innerhalb des BRK stehen die notwendigen Kräfte zur Verfügung. Helfer müssen vorher im DRK-Lerncampus die Online-Schulung "2020 – Hygiene im Einsatz" absolvieren. Vor Ort gibt es zudem eine persönliche Unterweisung.
Am Montag wurde in der „Drive-Through“-Teststation in Heustreu zum ersten Mal getestet. Gekommen waren 30 angemeldete Patienten. Der erste Tag der Testung verlief problemlos. Landrat Thomas Habermann verweist darauf, dass ausschließlich Personen getestet werden, die eine Terminaufforderung erhalten haben. Anderen Personen ist das Betreten des Testgeländes untersagt. Tests werden durch die niedergelassenen Ärzte, die Kassenärztliche Vereinigung sowie das Gesundheitsamt nach den jeweils gültigen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts veranlasst. Das Terminmanagement koordiniert das Landratsamt Rhön-Grabfeld.
Sein Dank galt den Mitarbeitern des BRK Rhön-Grabfeld, und hier Alexander Klamt, sowie den ehrenamtlichen Soldaten des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr. Die aktiven Soldaten, die vor Ort sind, kommen aus dem Bundeswehrstandort Wildflecken. Herausgestellt hat der Landrat aber auch Gerald Söder, vom Krisenstab am Landratsamt Rhön-Grabfeld, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Verwiesen hat er auf die Zufahrten zur Teststation Heustreu, über die alte B 19 oder die B 279 erfolgen müssen. Dies mit Rücksicht auf die Bevölkerung von Heustreu. Der Standort Heustreu sei ideal gewählt und die Gemeinde habe problemlos zugestimmt. Dank, galt dem örtlichen TSV, dessen Einrichtung man nutzt,
Die Patienten werden zur Teststation geleitet, wobei entsprechende Hinweise zu beachten sind. Die Fenster sollen geschlossen bleiben und beim Test bleibt die zu testende Person auch im Auto sitzen. Das Teströhren mit Rachenabstrich kommt umgehend in ein Labor nach Bad Kissingen, so dass innerhalb weniger Stunden das Ergebnis vorliegt. Damit können dann die notwendigen Maßnahmen sowohl beim positiven aber auch negativen Test mitgeteilt werden. „Wir wollen bei einem Negativtest niemanden in häuslicher Quarantäne belassen“, sagt der Landrat. Ist der Test positiv kann sofort gehandelt werden. Die neue zentrale „Drive-Through“ Teststation nennt er auch eine Entlastung für Ärzte und Gesundheitsamt, die damit nicht mehr jeden einzelnen Patienten für einen Test aufsuchen müssen. Mit der zentralen Teststation erfüllt man auch eine Vorgabe der Staatsregierung, die Tests weiter laufen zu lassen und die Anzahl zu erhöhen.
Etwa fünf Minuten dauert ein Test, so dass durchschnittlich 25 bis 30 Personen pro Stunde getestet werden können, sagt Alexander Klamt. Zufrieden äußert sich Landrat Thomas Habermann mit dem Verhalten der Rhön-Grabfelder, auch wenn es am Wochenende rund 60 Verstöße gab. Einige müssten noch begreifen, wie wichtig es sei die Anordnungen der Bayerischen Staatsregierung zu befolgen, um Covit 19 einzudämmen und zum Stillstand zu bringen. Am Montag lang die Anzahl der bestätigten, mit dem Corona-Virus infizierten Personen in Rhön-Grabfeld bei 41 (drei mehr als Sonntag). Sechs sind in stationärer Behandlung, drei auf der Intensivstation. Thomas Habermann sagt dazu, dass nicht alle aus Rhön-Grabfeld kommen, sondern auch aus Nachbarlandkreisen. Sechs sind genesen und aus Quarantäne entlassen.
In diesem Zusammenhang erwähnt er die Bürger-Telefonhotline: 09771 94 800. Sie ist von Montag bis Freitag in der Zeit von 8-16 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10:00-16:00 Uhr besetzt. „Der Krisenstab bedankte sich bei den acht pensionierten Ärzten, die derzeit das Gesundheitsamt Rhön-Grabfeld unterstützen.“