Für 100 Geflüchtete ist die Dreifachturnhalle vorbereitet
Bad Neustadt (hf). Der sechsjähriger Emil Stäblein darf das letzte Schild mit der Zahl 100 am Bett anbringen, das zuvor BRK Katastrophenschutzbeauftragter Alexander Klamt und Ana-Lena Bieber vom Technischen Hilfswerk Mellrichstadt in der Dreifachturnhalle in Bad Neustadt aufgestellt haben. „Wir arbeiten hier wirklich Hand in Hand sagen Zugführer Christian Klein vom THW und die beiden BRK Geschäftsführer Ralf Baumeister und Heiko Stäblein. Gute fünf Stunden waren die etwa 30 Helferinnen und Helfer am Samstag beschäftigt, um die Halle in der Franz-Marschall-Strasse in Bad Neustadt als Notunterkunft für die Geflüchteten aus der Ukraine herzurichten. In den Händen von Alexander Klamt lag wieder die gesamte Logistik und Organisation, sagt Ralf Baumeister und fügt an, dass auch die Betreuung der Geflüchteten vom BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld geschultert wird. Sein Dank galt dem Technischen Hilfswerk und den Freiwilligen, die am Samstag zur Verfügung standen.
Anhand eines „Belegungsplanes“ zeigt Alexander Klamt den beiden Geschäftsführern die Aufteilung der 100 Betten in der 27 mal 45 Meter großen Halle. Dadurch, dass durch Rollwände einzelne Bereich abgeteilt werden können, ist für die Menschen eine gewisse Privatsphäre vorhanden, so dass es zwei Schlafhallen geben wird. „Diese können am Abend auch abgedunkelt werden.“ Alles ist entsprechend beschildert und zwar in ukrainischer, russischer und deutscher Schrift, sowie durch Symbole. In der Dreifachturnhalle des Landkreises stehen sechs Umkleideräumlichkeiten zur Verfügung, die als Wasch- und Duschraum genutzt werden können. Zwei davon sind speziell als Mutter-Kind-Bereich vorgesehen und für die ärztliche Betreuung.
Es gibt eine kleine Teeküche, die den ukrainischen Geflüchteten zur Verfügung steht und sie bekommen dreimal am Tag eine Mahlzeit, zur Mittagszeit ein warmes Essen. Das kommt vom Rhönklinikum Campus in Bad Neustadt. „Den sonstigen Regelbetrieb übernehmen wir vom BRK Kreisverband gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk“, sagt Ralf Baumeister.
Im vorderen Bereich der Dreifachturnhalle zeigt Alexander Klamt auf einen abgeteilten Spielbereich für die Kinder, erwähnt aber auch die Kinderbetten und Spielsachen für die Kleinsten. Alles erinnert an das Jahr 2016 als damals syrische Flüchtlingen in der als Notunterkunft eingerichteten Turnhalle des Rhöngymnasiums untergebracht waren und betreut wurden. „Nur Kinderbetten hatten wir damals nicht und es waren ja Männer und Frauen, die zu betreuen waren. “ Diesmal sind es Frauen, Jugendliche und Kinder.
In den Seitenbereichen, in denen normalerweise die Geräte untergebracht sind, lagern die notwendigen Gebrauchssachen, wie Hygieneartikel, Küchenrollen, Geschirr und Lebensmittel, aber auch Hunde- und Katzenfutter und vieles mehr. „Das Futter für Tiere ist diesmal neu dazugekommen“, sagt Alexander Klamt. Die IT-Abteilung des Landratsamtes hat WLAN eingerichtet und 60 Handyladestationen zur Verfügung gestellt. Der Hallenboden ist mit einem Filzbelag versehen, so dass eine gewisse Wohnatmosphäre entstanden ist. Heiko Stäblein erwähnt die kurzfristigen Vorbereitungen durch den Planungsstab und sagt, dass das Landratsamt insgesamt natürlich ebenfalls mitverantwortlich ist.
Die Betten, Matratzen und Bezüge kommen aus den Beständen des Landratsamtes und des BRK Rhön-Grabfeld. „Wir können auch noch die Anzahl der Bettenkapazität im wahrsten Sinn des Wortes aufstocken“, sagt Alexander Klamt und zeigt auf die entsprechenden Vorrichtungen der sogenannten „Stockbetten“. Er stellt bei der Einrichtung auch heraus, dass es sich um „richtige Betten mit Matratzen“ und keine Feldbetten handelt. Im Krisenstab habe man sich entschieden die Dreifachturnhalle, direkt neben dem neuen BRK Rettungszentrum als Notunterkunft zu nutzen. Bei der Umsetzung sei das in den vergangenen Wochen entstandene „Netzwerk“ der verschiedenen Einrichtungen von enorm großem Vorteil gewesen, so dass die Notunterkunft ab sofort bezogen werden kann.