Großalarm: Explosion bei Fete im Steinbruch - 100 Einsatzkräfte übten den Ernstfall
Strahlungen (hf). „Explosion in einem Steinbruch bei Strahlungen Jugendliche bei Feier verletzt“ so lautete die Information für die Rettungskräfte am Samstag. Zum Glück war dies kein Ernstfall, sondern eine Großübung aller BRK Einsatzeinheiten „Eine wichtige Übung des regulären Rettungsdienstes mit unserem komplexen Hilfeleistungssystem“, erläutert der Leiter Rettungsdienst, Heiko Stäblein. Es ging nämlich um die Zusammenarbeit mit allen Hilfskräften bei einem Großeinsatz. Die großangelegte Übung war durchführbar, da Teile eines Abhangs und das Gelände der Firma Steinbach in Strahlungen genutzt werden durften. Ebenso eine große Halle und der Vorplatz des Firmengeländes als Bereitstellungsraum. Dank sagte BRK Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister deshalb Bastian Steinbach, sowie Strahlungens Bürgermeister Johannes Hümpfner, aber auch den rund 100 beteiligten BRK Einsatzkräften aus den Bereitschaften, der Bergwacht, der Wasserwacht sowie der Feuerwehr Strahlungen als auch den eingesetzten Mimen, die die Übung unter Realitätsbedingungen absolvierten.
Laute Diskomusik und Geschrei schallte dem ersten Rettungswagen und der Feuerwehr entgegen, als diese auf dem großen Platz im sogenannten Muschelgrund ankamen. Ein Feuer brannte und auf dem Platz lagen verletzte Jugendliche. Wie der Übungsbeobachter Georg Hein mitteilen konnte, hatten an die 40 Jugendliche gefeiert, wobei es zu einer Verpuffung und Feuer an einem Grillstand gekommen war. 30 Jugendliche „hatten sich aus dem Staub gemacht.“ Grund genug eine großangelegte Suchaktion einzuleiten, bei der auch die Bergwacht und die Wasserwacht aufgrund der örtlichen Gegebenheiten des Geländes mit eingebunden waren. Am Einsatzort wurden denn auch sofort über die Integrierte Leitstelle weitere Rettungskräfte angefordert und auch die Feuerwehrleute selbst übernahmen die ersten Hilfeleistungen bei einem jungen Mann, der in der Nähe des Feuers lag. Das musste außerdem schnell gelöscht werden.
Kurze Zeit später trafen weitere Rettungswagen ein, ebenso Notärzte, der Einsatzleiter Rettungsdienst aber auch aufgrund der Dimension der Schadenslage übergeordnete Führungseinheiten wie z.B. die Sanitätseinsatzleitung bestehend aus organisatorischem Leiter und leitenden Notarzt. Wichtig sei es gewesen, alle notwendigen Rettungsmittel direkt und unmittelbar an den Unfallort zu bringen, sagt Georg Hein. Der Vorteil sei gewesen, dass der Platz mit rund 1.500 Quadratmetern sehr groß war und damit die Patienten umgehend versorgt werden konnten. Als erstes wurde dazu eine Sichtung der einzelnen Verletzte vorgenommen und diese in entsprechende Behandlungskategorien eingeteilt. Diese reichten von schwer verletzt oder reanimationspflichtig bis hin zu leicht Verletzten oder zu Betreuende. Wie im Ernstfall zeigen die Rettungskräfte, dass sie auch die Reanimation eines Patienten auf der Trage beim Transport zum Rettungswagen fortsetzen konnten. Hinter einem großen Stein fand man „Verletzte“ aber auch auf einer erhöhten Plattform und weit verstreut auf dem Gelände.
Einsatz dann auch für die Bergwacht Rhön, die einen Jugendlichen fand, der an einer Steilwand, etwas zehn Meter nach unten gefallen war und offensichtlich bewusstlos am Boden lag. Zwei Bergwachtler ließen sich an einem Seil nach unten und versorgten dort den „Verletzten“. Nicht gerade einfach war es dann, ihn mit der Gebirgstrage nach oben zu ziehen, denn der Steilhang ging gut zehn Meter in die Tiefe. Nach der Versorgung wurde der „Verletzte“ in eine Vakuummatraze gelegt, bekam eine Haube über den Kopf, um ihn gegen Steinschlag zu sichern. Wie nötig das war zeigte sich beim Aufziehen, als sich doch kleinere Steine lösten und nach unten fielen. Langsam und vorsichtig wurde die Gebirgstrage dann nach oben gezogen und der junge Mann dort dem Rettungswagen übergeben.
Bei der abschließenden Lagebesprechung dankte Alexander Klamt, vor allem Bastian Steinbach, für die Zurverfügungstellung des Firmengeländes. Er verwies darauf, dass diese Übung die erste in dieser Größenordnung nach der coronabedingten Pause war. Die Einsatzkräfte seien allesamt durchwegs hochmotiviert gewesen und die Übung hat wie erhofft zur Erhaltung und Verbesserung der Einsatzfähigkeit beigetragen.