Großeinsatz an der Herz- und Gefäßklinik
Die Übungen, Begehungen und Besprechungen mit Personal und Ärzteschaft in "Objekten mit kritischer Infrastruktur", wie eben am Rhönklinikum, haben sich beim Einsatz am Freitagabend in der Herz- und Gefäßklinik ausbezahlt. Aussagen, die Kreisbrandrat Stefan Schmöger und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, Uwe Kippnich, gemeinsam mit Rhönklinikum-Geschäftsführer Jochen Bocklet trafen. Alles ist in ruhiger Art und Weise, ohne Hektik abgelaufen und das Brandobjekt, ein Wärmeschrank, konnte schnell gefunden, ins Freie gebracht und gelöscht werden. 20 Feuerwehrfahrzeuge inklusive der Drehleitern aus Bad Neustadt und Münnerstadt waren vor Ort und damit rund 130 Einsatzkräfte, sowie das Technische Hilfswerk. Hinzu kamen 120 Rettungskräfte des BRK und der Malteser mit 42 Fahrzeugen, darunter dreizehn Rettungs-, elf Krankentransport- und zwei Notarzteinsatzfahrzeuge, sowie sechzehn Fahrzeuge der Schnellen Einsatzgruppe.
Die Koordination der Feuerwehr lag bei Kreisbrandrat Stefan Schmöger, für das BRK bei Uwe Kippnich gemeinsam mit dem Leitenden Notarzt Dr. Ulrich Sauter und Waldemar Hohm. Großeinsatz auch für die Polizeibeamten mit Einsatzleiter Polizeihauptkommissar Detlef Schrenk, in Bad Neustadt. Hinzu kam der zuständige Einsatzabteilungsleiter, sowie der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken. Informiert waren weiterhin vom BRK-Bezirksverband Direktor Reinhold Dietsch, sowie vom BRK Kreisverband der stellvertretende Geschäftsführer Ralf Baumeister. Landrat Thomas Habermann war von Kreisbrandrat Stefan Schmöger über die Lage des Einsatzes verständigt worden. Er sagte gegenüber dieser Zeitung, dass Feuerwehr und Rettungsdienst wieder gut zusammengearbeitet haben und auch dadurch kein größerer Schaden enstanden ist.
Professor Dr. med. Bernd Griewing, Vorstandsvorsitzender der Rhönklinikum AG nennt ebenfalls das gute Miteinander und spricht von einem "Vertrautsein und kameradschaftlichem Umgang". Dies sei auf die vielen Begegnungen, Gespräche und Übungen, unter anderem auch beim Notfallmedizinischen Forum zurück zu führen. Der Vorstandsvorsitzende, der an diesem Abend bei einem Termin in Baden-Baden war, wurde per Telefon von Geschäftsführer Jochen Bocklet informiert und auf dem Laufenden gehalten. Kontakte hatte er am Samstag sowohl mit Kreisbrandrat Stefan Schmöger als auch mit Uwe Kippnich und dem Leitenden Notarzt Dr. Ulrich Sauter. Bernd Griewing erinnerte an den Großbrand in der Neurologie vor vielen Jahren. Auch damals seien es die Übungen und Begehungen gewesen, die, wie nun auch in der Herz- und Gefäßklinik, zu einem guten Zusammenspiel im Ernstfall führten. Zu keiner Zeit sei in der Nacht zum Samstag die Sicherheit der Patienten gefährdet gewesen, der gesamte Einsatz der Rettungskräfte sei professionell in Zusammenarbeit mit dem Klinikpersonal verlaufen. Der Vorstandsvorsitzende der Rhönklinikum AG, Professor Dr. Bernd Griewing dankt deshalb allen Einsatzkräften im Namen des Rhönklinikums Vorstands.
Als die Integrierte Leitstelle in Schweinfurt kurz vor 23.30 Uhr die erste Information vom Brand in der Herz- und Gefäßklinik meldete, war Uwe Kippnich, an diesem Tag Organisatorischer Leiter BRK Rettungsdienst, mit einer der ersten vor Ort. Da Rauch aus dem Herzkatheterlabor drang und die Lage ungewiss war, ließ er beim BRK Vollalarm auslösen. "Es war mir wichtig möglichst viele Fahrzeuge vor Ort zu haben, denn es hätte ja sein können, dass 120 Patienten verlegt werden müssten. Dies wäre hausintern möglich gewesen, außerdem in der Neurologischen Klinik. Dort war auch der Bereitstellungsraum der BRK Einsatzfahrzeug, ebenso am Pendlerparkplatz am Autobahnzubringer. Unterstützt wurde er von den Notfallsanitätern Georg Hein, Mario Hahn und Christian Holzheimer. Hinzu kamen die vielen Ehrenamtlichen des BRK Rhön -Grabfeld und das Zusammenspiel mit dem Ärzte- und Pflegepersonal. Zur Verstärkung des Nachtdienstes auf den einzelnen Stationen waren pro Station Rettungskräfte eingeteilt.
Uwe Kippnich und Kreisbrandrat Stefan Schmöger sprechen von einem Einsatz, der trotz der zunächst unklaren und durchaus sehr ernsten Lage in dem weitläufigen Objekt, sehr gut gelaufen ist. Dies sei zum einen auf das gute Eingespieltsein zwischen Feuerwehr und den Rettungskräften, aber auch mit dem Klinikpersonal zurück zu führen. Zehn Trupps mit Atemschutz wurden eingesetzt, weitere zehn Atemschutzträgertrupps standen bereit. Als das Brandobjekt lokalisiert und aus dem Gebäude entfernt worden war, war eine schnelle Entlüftung notwendig, sagt Kreisbrandrat Stefan Schmöger. Dann stellte sich heraus, dass für die Patienten im Haus keine Gefährdung vorlag und von einer Evakuierung abgesehen werden konnte. Dies waren die Feuerwehren aus Bad Neustadt, Herschfeld, Salz, Unterwaldbehrungen, Brendlorenzen, Münnerstadt, Mühlbach und Strahlungen, sowie das Technische Hilfswerk Mellrichstadt. Die Kriminalpolizei Schweinfurt übernahm die Ermittlungen zur Ursache des Schwelbrandes. Der Sachschaden beläuft sich nach bisherigen Erkenntnissen auf wenige hundert Euro. Gegen 3 Uhr am Samstagmorgen konnten die Rettungskräfte wieder abrücken.
Hanns Friedrich, Pressesprecher BRK Rhön-Grabfeld