Impfung der Bewohner im BRK Alten- und Pflegeheim
Bad Neustadt (hf). Kurt Höret aus Wülfershausen ist im BRK Alten- und Pflegeheim Bad Neustadt mit 101 Jahren nicht nur der älteste Bewohner, sondern auch der erste Rhön-Grabfelder, der am Sonntagmorgen den Impfstoff gegen das Virus Covid 19 bekam. Einrichtungsleiterin Elke Müller führte gemeinsam mit den Ärzten Dr. med. Helmut Klum und Dr. med. Waldemar Nied das Aufklärungsgespräche bevor Notfallsanitäter Niclas Göpfert die Spritze setzte. Mit dabei Rettungssanitäter Niklas Linder, sowie im BRK Team Katastrophenschutzbeauftragter Alexander Klamt, Notfallsanitäter Elias Holzheimer und Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister sowie Landrat Thomas Habermann. Der mit 101 Jahren noch rüstige Kurt Höret kann im Februar seinen 102. Geburtstag feiern und Landrat Thomas Habermann versprach, da auf jeden Fall wieder vorbei zu schauen. Gut sechs Stunden war das Team im BRK Alten- und Pflegeheim unterwegs. Insgesamt standen dem BRK-Kreisverband und dem Landkreis Rhön-Grabfeld am ersten Tag 100 Dosen Impfstoff zur Verfügung.
„Das ist für die erste Impfung bayernweit so geregelt,“ erläuterte Dr. med. Helmut Klum, der mit Dr. med. Waldemar Nied im BRK Alten- und Pflegeheim unterwegs war und die Anamese vor der Impfung vornahm. Der Impfstoff wurde bereits am Nachmittag des zweiten Weihnachtstages vom THW aus Kitzingen zum Impfzentrum nach Bad Neustadt geliefert und hier kühl gelagert. Mit Polizeibegleitung ging es am Sonntagmorgen dann zum BRK Alten- und Pflegeheim. Weitere Impfungen finden ab Dienstag im Seniorenhaus im Klostergarten Curata in Bad Königshofen, am Mittwoch im Franziska-Streitel-Altenheim und im Seniorenheim St. Niklas in Mellrichstadt statt. Am Donnerstag geht das Team nach Bischofsheim, am Freitag in das Julius- und Elisabethaspital Bad Königshofen und am Samstag ist das Villsche Stiftung Alten- und Pflegeheim in Bad Neustadt geplant. Landrat Thomas Habermann sagte auf Anfrage, dass das Impfzentrum voraussichtlich erst in drei Wochen in Betrieb gehen wird. Erst wenn die Impfungen der Alten- und Pflegeheime sowie weiterer Einrichtungen abgeschlossen sind.
Auf den BRK Kreisverband kommt in diesen Tagen einiges an Logistik, und auch personellem Aufwand zu. Das zeigte sich bereits beim am Sonntag, denn gefragt ist hier auch ein IT-Fachmann, der die Impfung auf einer vorgegebenen Liste einträgt. „Überschlagen müssen wir alleine in Alten- und Pflegeheimen sowie in Behinderteneinrichtungen zweimal rund 5.000, also 10.000 Impfungen durchführen,“ sagt BRK Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister. Dazu wird man mit einem BRK-Fahrzeug im Landkreis die Alten- Pflegeheime, Behinderteneinrichtungen und die Pflegebedürftigen zu Hause, aufsuchen und vor Ort impfen. Mehrere Teams sind von Montag bis Samstag jeweils von acht bis 17 Uhr parallel unterwegs, auch weil die Impfung nach zwei Wochen wiederholt werden muss,
Das Team des BRK-Impffahrzeugs besteht aus einem Notfall- und einem Rettungssanitäter, sowie dem Arzt und einer IT-Kraft. Immer mit dabei ist bei den Impfungen auch eine Notfallausrüstung, erklärt Alexander Klamt. Er spricht die entsprechende Vorbereitung des Impfstoffes an, nennt die aufklärenden Gespräche und Anamese. Beides wird vom Arzt der Kassenärztlichen Vereinigung vorgenommen. Erst dann kann das BRK Team impfen. Danach muss noch abgewartet werden, wie der Impfstoff vertragen wird. „Es ist also recht zeitaufwändig.“ In den Heimen wird das Team natürlich vom Personal begleitet. Der Impfstoff kommt mit 70 Grad tiefgekühlt vom Impfzentrum Kitzingen am Impfzentrum in Bad Neustadt an und wird dort in den entsprechenden Kühlschränken gelagert. Innerhalb von vier Tagen muss er verabreicht sein. „Start- und Anlaufpunk für uns als BRK ist deshalb immer das Impfzentrum im ehemaligen Kreiskrankenhaus. Hier wird der jeweilige Tagesbedarf ausgegeben. Ab Dienstag stehen dem Landkreis dann 300 Einzeldosen zur Verfügung.
Gut aufgestellt ist man im Personalbereich. Hier haben sich 30 Hauptamtliche und 20 Ehrenamtliche zur Verfügung gestellt. BRK Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass diese Impfeinsätze mit der Mobilen Impfstation und auch im Impfzentrum zusätzlich zum normalen Dienst geleistet werden. Sicher gestellt sind auch die Ärzte. Alexander Klamt und Ralf Baumeister erwähnen dazu, dass das BRK Rhön-Grabfeld von Beginn an tatkräftig bei der Bewältigung der Corona-Krise im Landkreis eingebunden ist. Das alles sei eine große Herausforderung, der man sich stellen müsse. Bereits jetzt rechnet man im BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld in Bad Neustadt damit, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die nächsten Monate im Dienst der Mitmenschen bei der BRK-Impfstation verbringen.