Unterfrankens Rettungsschwimmer im Stress
Rund 150 Jugendliche und Kinder aus acht Kreisverbänden der Wasserwacht kämpften am Samstag im Wasser und auf dem Land um den Einzug in den Bundeswettbewerb. Austragungsort war das Hallen- und Freischwimmbad in Mellrichstadt. Deshalb standen am Samstag bis in die späten Abendstunden auch die verschiedenen Rettungs- und Transportfahrzeuge vor der Einrichtung in Mellrichstadt. Bei einem Rundgang bekamen Stadträtin Karoline Karg, stellvertretender BRK Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister und Jugendleiter Alexander Kager, sowie Matthias Kaluza, stellvertretender Jugendleiter einen Einblick in das was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer da erwartete.
Dem Schwimmwettbewerb am Morgen im Hallenbad folgten Praxis aber auch Wasserwacht Wissen, teils im Außenbereich des Freibades Mellrichstadt. Da kamen die Jugendliche zu einem Unfall, der in diesen Tagen hätte überall passieren können: Beim Anzünden eines Grills hatten die Flammen zwei Jugendlichen teils schwere Verbrennungen zugefügt. Eine der Personen war bewusstlos, eine weitere schwer verletzt. Zunächst galt es die Lage fest zu stellen, den Notruf ab zu setzen und dann schnellsten Erste Hilfe zu leisten. Die Verbrennungen an den beiden Unterarmen mussten versorgt werden. "Keimfrei abdecke und druckfrei verbinden!" Das war die korrekte Behandlung und so führten es die Jugendlichen auch durch. Schließlich wurde eine der Personen noch mit einer Rettungsdecke zugedeckt bis der Rettungsdienst eintraf.
Szenenwechsel: Ein Motorradfahrer hatte auf der Straße eine Fußgängerin übersehen. Sowohl der Motorradfahrer, als auch der Fußgänger wurden schwer verletzt. Nur kurz blickten die Jugendlichen auf den Vorfall und leiteten dann schon die entsprechenden Rettungsmaßnahmen ein. "Der Mann hat blaue Lippen... schau mal nach der Atmung... wir drehen ihn jetzt in die Seitenlage..." Dann der Hinweis der Schiedsrichterin "Atemstillstand!" Damit war Reanimation gefragt. Das wurde allerdings an einer Puppe geübt. Schließlich war noch die Freundin des Fußgängers war mit der Situation vollkommen überfordert. Sie musste beruhigt werden. Also hatten die Jugendlichen einiges zu tun.
"Korrekt war, dass ihr den Helm "fast perfekt" abgenommen habt, ihr solltet aber auf den Kopf aufpassen. Die Vitalfunktionen wurden überprüft, auch das war in Ordnung stellten die Wertungsrichterinnen fest. Nicht gut sei gewesen, dass die "Retter" nicht gemerkt hatten, dass der Mann nicht mehr atmet. "Die blauen Lippen hätten euch schon drauf bringen müssen," sagte Tanja Thoma von der Wettbewerbsleitung. Nicht gut sei gewesen, dass bei der Wiederbelebung einer alleine gelassen wurde und erst sagen musste, dass er abgelöst werden will. Ansonsten sei die kleine Übung gut verlaufen. Solche und ähnliche Situationen galt es beim Wasserwacht Wettbewerb zu meistern, die aber allesamt gut "über die Bühne gebracht wurden."
Soch auch wie man ein Kleinkind versorgt, das von einem Klettergerüst gestürzt ist. Die Gruppe in der Stufe I, also ab 8 Jahren musste da zum Beispiel Knochenbrücke erkennen und behandeln, ebenso eine Kopfplatzwunde. Auch Schürfwunden galt es zu behandeln. Immer wieder sah man die Wasserwachtler auch an den Tischen, wo sie verschiedene Fragen beantworten mussten. Anhand eines Fragebogens wurden unter anderem Erste Hilfe Kenntnisse theoretisch abgefragt. Wichtig sei es, so der Jugendleiter der BRK Wasserwacht Bezirk Unterfranken, dass die Kinder und Jugendlichen frühzeitig die verschiedensten Situationen ein üben, um im Ernstfall auch entsprechend helfen zu können. Ausführlicher Bericht vom Ehrenabend in der Dienstagausgabe.
Hanns Friedrich, Pressesprecher BRK Rhön-Grabfeld