1600 ehrenamtliche Stunden bei der Sanierung der Bergwachthütte am Kreuzberg
Bischofsheim-Kreuzberg (hf). Die Bergwachthütte am Kreuzberglift in der Rhön ist in die Jahre gekommen. 1972 wurde die Schutzhütte erstellt, weiss Bereitschaftsleiter Oliver Scheuplein. Das führte dazu, dass man in diesem Jahr nach der Wintersaison mit den Renovierungsarbeiten begann. Schnell stellte sich heraus, dass es nicht ausreichte das marode Dach wieder instand zu setzen, sondern die Hütte insgesamt zu erneuern. Eigentümer ist der BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld und so wurden hier auch die Materialkosten mit rund 25.000 Euro übernommen, sagt Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister. Die Bergwachtler selbst haben bisher 1.600 ehrenamtliche Stunden geleistet. "Umgerechnet sind das rund 80.000 Euro," erläutert der ehemaligen BRK Kreisgeschäftsführer Kießner, der in der Bergwacht sich mit einbringt.
Oliver Scheuplein berichtet, dass man bei der Instandsetzung des Daches bemerkte, dass auch die Dämmung in den Außenwänden defekt war, ja dass dort sogar Mäuse sich eingenistet hatten. "Sie haben ganze Arbeit geleistet." Deshalb entschied man sich die Hütte grundlegend zu erneuern. Der bisherige Aufgang mit einer kleinen Terrasse wurde dabei mit einbezogen, so dass ein neuer notwendiger Rettungsraum für die Versorgung von Patienten geschaffen wurde, der auch abtrennbar ist. Hier werden künftig alle notwendigen Anschlüsse und Gerätschaften vom Defibrillator bis zum Notfallrucksack und weitere medizinische Gerätschaften vorgehalten.
Der verlorene Balkon wurde versetzt und talseitig in Richtung Pistenabfahrt angebracht. Dort ist auch ein Vorbau mit Rundumblick, so dass die Bergwachtler in den Wintermonaten von Innen die Piste "im Auge haben." Angepasst ist nun auch der Wach- und der angrenzende Schlafraum. Hier finden künftig Fortbildungen statt, da man den neuen Rettungsraum dazu mit einbindet. "Damit können auch bereitschaftsinterne Fortbildungen Ausbildungen stattfinden. Die Bergwacht aus dem Spessart nutzte schon häufig die Räumlichkeiten für Übernachtungen in der Wintersaison für Ausbildungsthemen der Winterrettung da entsprechende Schlaf- und Kochmöglichkeiten vorhanden sind," erläutert Oliver Scheuplein bei einer Begehung.
Bei einem Blick in die Bergwachthütte zeigte sich schnell, dass noch viele Eigenleistung notwendig ist, denn zur Zeit gleicht sie noch einer großen Baustelle. Oliver Scheuplein zeigt einen Notausgang, der gleichzeitig für notwendige Gerätschaften, wie den Akja und das Stromaggregat genutzt wird. Die Eigenleistung war vor allem möglich, das es in der Bereitschaft verschiedene Berufsschichten gibt, die ihr Können und ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellten. Herausgestellt hat der Bereitschaftsleiter aber auch die Unterstützung der Stadt durch eine Anfahrtsmöglichkeit über den Kreuzberg. Die war notwendig, um das gesamte Material nach oben zu schaffen. Dank galt verschiedenen Firmen, die die Arbeit der Bergwacht Rhön/Spessart durch Sachspenden unterstützte.
Klaus Spitzl vom Biosphärenreservat und Naturpark Rhön stellt eine Wanderkarte an der Außenwand zur Verfügung und zwar für Freizeitaktivitäten im Sommer und eine weitere für die Wintermonate. Zahlreiche helfende Hände waren in den vergangenen Monaten an der Bergwachthütte am Skilift Kreuzberg im Einsatz. Dazu gehört Hüttenwart Johannes Rott, Andreas Leiber, Oliver Seuffert, Hubert Kießner, Clemens Laber und Bruno Büchs, sowie Oliver Scheuplein, der zusammen mit Andreas Leiber die Bauleitung inne hat. Sputen heißt es sich nun, denn der Winter rückt immer näher, sagen die Bergwachtler auf "ihrer Baustelle". Sie wissen aber, dass die Hütte rechtzeitig bezugsfertig ist.
Oliver Scheuplein erinnert rückblickend an die Anfänge am Kreuzberglift, als hier bis in die 1970er Jahre lediglich ein Bauwagen der Firma Manger stand. Wie notwendig die Bergwacht sowohl in den Sommer- als auch in den Wintermonaten ist, zeigen die verschiedenen Einsätze. Bei einem Blick in die aktuelle Statistik nennt Bereitschaftsleiter Oliver Scheuplein über 20 Einsätze davon fünf mit einem Rettungshubschrauber in diesem Jahr. Die meisten Unfälle geschahen beim Wandern im Sommer und Winter am Kreuzberg. Auch wenn beim schneelosen Winter die Piste kaum genutzt werden konnte, verzeichnete die Bergwacht Bischofsheim einen starken Anstieg an Skitourengeher, die oft ihr Hobby am Kreuzberg nach Feierabend im Dunkeln nachkommen.