Außerklinische Intensivpflege durch Leitungsteam aufgewertet

Bezogen auf die ambulante Pflege im Landkreis Rhön-Grabfeld ist der BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld der Kleinste der drei Wohlfahrtsverbände. Es gibt seit vielen Jahren eine kleine Sozialstation und seit drei Jahren eine Wohngemeinschaft außerklinische Intensivpflege. Dies ist bislang ein Novum im Landkreis, sagt BRK Kreisgeschäftsführer Hubert Kießner im Rahmen eines Pressegesprächs. Beide Bereiche wurden bisher von Christian Gensler geleitet. Eine Aufgabe, die aber allein zukünftig nicht mehr zu bewältigen ist. Dies vor allem deshalb, weil die außerklinische Intensivpflege auf zehn Betten aufgestuft werden soll. Grund genug mit Stefan Schmitt einen neuen Mann einzustellen, der sich, gemeinsam mit Christian Gensler, sowohl um die außerklinische Intensivpflege als auch um die Sozialstation des BRK kümmert.
Bei der Vorstellung des neuen Leitungsteams ging der Kreisgeschäftsführer auf die Wohngemeinschaft für intensivpflegebedürftige Menschen in Bad Neustadt ein. Es ist dies letztendlich seine Idee, die er seit seinem Amtsantritt verfolgte und die in der Otto Hahn Straße Wirklichkeit wurde. Durch seine Arbeit beim Rettungsdienst sei er immer wieder in Kontakt mit Patienten der sogenannten "Außerklinischen Intensivpflege" gekommen. Das sind Patienten, die aufgrund von Krankheiten oder Unfällen Einschränkungen haben, die es erforderlich machen, dass bis zu 24 Stunden eine Pflegefachkraft vor Ort ist. Sie führt die notwendigen Behandlungs- und Grundpflege durch, bedient und überwacht auch die meist notwendigen medizinischen Geräte, zum Beispiel für die Beatmung. Die 2013 ins Leben gerufene Wohngemeinschaft für außerklinische Pflege soll nun auf zehn Betten erweitert werden.
Hubert Kießner verwies darauf, dass das BRK Gründungsmitglied der im Jahr 2011 gegründeten Arbeitsgemeinschaft "Außerklinische Intensivpflege Nordbayern" ist. Es ist dies ein Verbund von sechs regionalen Pflegediensten, die zusammenarbeiten, kooperieren, um die Fachkompetenz zu erhöhen. Seit 2014 ist Christian Gensler in der Funktion als Abteilungsleiter Pflege, für beide Bereiche zuständig. Er ist seit 1996 ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig, war zu dieser Zeit noch im damaligen Kreiskrankenhaus Mellrichstadt. Er ist Krankenpfleger mit der Zusatzausbildung Intensiv und Anästhesie und hat einen Pflegedienstleiter-Lehrgang absolviert. Hubert Kießner ging auf die Schwierigkeit ein sowohl die kleine Sozialstation als auch die außerklinische Intensivpflege zu leiten. Dies vor allem im Hinblick auf die heute notwendige Nachhaltigkeit, die dazu erforderlich ist. Deshalb sei die Idee gekommen, einen "zweiten Mann einzustellen."
Während bei der Intensivpflege vielfach medizinische. Fragen im Vordergrund stehen, kommen bei der Sozialstation noch die "Struktur- und Organisationsfragen" hinzu. Dazu zählt auch die Routenplanung, die eine besondere Herausforderung in einem relativ dünn besiedelten Landkreis darstellt. Um diese Routenplanung effektiv zu gestalten sind natürlich die entsprechende Anzahl von Patienten erforderlich. "Da könnte es noch ein paar mehr sein," sagt der Kreisgeschäftsführer des BRK Rhön-Grabfeld. In diesem Bereich der Sozialstation des BRK Rhön-Grabfeld wird sich künftig nun Stefan Schmitt speziell mit einbringen. Der neue Mann kommt aus Würzburg, war dort am Missionsärztlichen Institut, ist Fachwirt für Gesundheit und Sozialwesen. Mittlerweile lebt er mit seiner Familie in Unterweißenbrunn. Stefan Schmitt ist ehrenamtlich im BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld im Rettungsdienst tätig, hat zu seiner Pflegeausbildung auch die Ausbildung als Rettungssanitäter. Etwas, das für den neuen Bereich ebenfalls von Vorteil ist. In Bischofsheim wird er ab Mai 2016 eine Pflegesprechstunde einrichten, die dann zweimal in der Woche besetzt ist.
Dazu sagt Hubert Kießner, dass nach wie vor die Regel "ambulant vor stationär" gilt, wobei hier das Pflegegesetz II greift. Durch diese Neuausrichtung auf der Leitungsebene wird der Bereich Pflege im BRK Kreisverband zukunftsfähig auf gestellt. Für den Geschäftsführer liegt der Vorteil die Leitung in zwei Hände zu geben, eindeutig darin, dass die beiden Bereiche voneinander profitieren und damit die Patienten. Letztendlich findet das Wissen Intensivpflege auch Eingang in die Sozialstation. Wenn Hubert Kießner von "seiner Sozialstation" spricht verweist er darauf, dass es ihm aber wichtig ist, ein gutes Einvernehmen mit den Wohlfahrtsverbände im Landkreis zu pflegen, "obwohl wir auch -wie im Bereich Pflege- Mitbewerber sind."
Hanns Friedrich, Pressesprecher BRK Rhön-Grabfeld