Bayernweites Fachdienstlager mit zahlreichen Informationen
Münnerstadt (hf). "Bitte zum Platz kommen, an dem die Motorräder stehen!" hieß es am Samstagnachmittag am Jugendzeltplatz an der Zent in Münnerstadt. So manch einer schaute sich um und fragte sich, woher denn die Stimme kam. Beim Blick nach oben war schnell klar: Die Stimme kam aus der "sprechenden Drohne", die über den Rotkreuzlern schwebte.
Mehr als 100 Teilnehmer aus den BRK Kreisverbänden Amberg-Sulzbach, Ansbach, Aschaffenburg, Bad Kissingen, Haßberge, Kitzingen, Main-Spessart, Main-Bingen, Miltenberg-Obernburg, Rhön-Grabfeld, Tirschenreuth und Würzburg konnte Alexander Kretz, stellvertretender Bezirksbereitschaftsleiter begrüßen. BRK Bezirksgeschäftsführer Harald Erhard sagte, dass Informationen, Praxisvorführungen und das gegenseitige Kennlernen bei dieser Veranstaltung das "Salz in der Suppe" seien. Als BRK Bezirksverband Unterfranken sei man bereit auch in Zukunft entsprechend Unterstützung zu geben.
"Es geht uns im BRK Bezirksverband um das Ehrenamt und das zeigt sich auch bei dieser Veranstaltung." Seit einem dreiviertel Jahr ist Harald Erhard BRK Bezirksgeschäftsführer und hat Freude an dieser neuen Aufgabe. Gerade bei solchen Außenterminen zeige sich, wie aktiv und rege die Rotkreuzgemeinschaft ist. In diesem Zusammenhang verwies er auf die Großveranstaltung "Ironnore", die als EU-Übung im österreichischen Eisenerz stattfand. Auch da sei Einheiten des Bezirks Unterfranken vertreten. Sogar die Integrierte Leitstelle in Schweinfurt sei ein wichtiger Partner. Sie unterstützt mit 3-D-Kartenmaterial die Übung. 1.000 Teilnehmer aus fünf Nationen nehmen daran teil und man sei stolz, dass zum Beispiel auch der ARGO, das gelände- und schwimmfähige Fahrzeug des Bezirksverbandes mit Standort in Bad Neustadt, eingebunden ist. Der Bezirksgeschäftsführer sagte, dass immer ein offener Austausch das wesentliche Element solcher Veranstaltungen ist. Deshalb seien auch die Kräfte des Malteser Hilfsdienstes dabei.
Dank sagte der Bezirksgeschäftsführer an Kreisbereitschaftsleiter Burkard Kühn (Münnerstadt). Seine Truppe hatte die Organisation und betreute mit 20 Ehrenamtlichen das Fachdienstlager. Diesem Dank schloss sich auch Münnerstadts Bürgermeister Helmut Blank an, der spontan ein 25-Liter Fässchen Bier spendierte. Der Bürgermeister erinnerte an das vergangene Jahr, als diese Veranstaltung zum ersten Mal durchgeführt wurde. Die Fortsetzung mache deutlich, dass die Idee von damals angekommen ist. Helmut Blank ging auf den Dienst der Rotkreuzler für das Gemeinwohl ein und sagte ein besonders Dankeschön, auch im Namen der Bevölkerung. Von lehrreichen Stunden sprach Petra Luber, stellvertretende Landesbereitschaftsleiterin. Sich kennen lernen und austauschen sei ein wichtiger Part solcher Fachdienstlager, um im Ernstfall mit einander arbeiten zu können. Alexander Kretz, stellvertretender Bezirksbereitschaftsleiter überbrachte die Grüße von Bezirksbereitschaftsleiter Bernd Roßmanith und sprach von einer erfolgreichen Veranstaltung.
Ausstellungen, gegenseitiger Austausch und Praxis seien Inhalt des Fachdienstlagers. Die mehr als 100 Teilnehmer aus den verschiedenen Bereitschaften Bayerns würden zeigen, dass die vor einem Jahr geborene Idee richtig war. Sein besonderer Gruß galt Petra Guttenberger von der BRK Landesleitung, BRK Bezirksgeschäftsführer Harald Erhard, Landesarzt Professor Dr. med. Peter Sefrin, Landesfachdienstleiter Stefan Funck, Bürgermeister Helmut Blank und dem Vorbereitungsteam mit Burkard Kühn an der Spitze. Er erwähnte die verschiedenen Fachaussteller, die vor Ort präsent waren. Sie informierten rund um das Thema "Information, Kommunikation und Drohnen." Alexander Kretz sprach von einem gelungenen Fachdienstlager der Bereitschaften, verbunden mit dem IUK-Day.
Bereits im Vorfeld hatte Stefan Funck, Landesfachdienstleiter IUK vom BRK Kreisverband Haßberge auf die Mischung zwischen Information, Austausch, Workshops und Praxis verwiesen. Vor allem die Drohne komme immer mehr zum Einsatz, um ein schnelles und genaues Schadensbild zu bekommen. Von großem Vorteil sind Drohnen mit Wärmebildkameras. Diese kommen vor allem bei der Vermisstensuche zum Einsatz. Wichtig und interessant nannte er die Entwicklung des Digitalfunks. Vor Ort war das Kreisauskunftsbüro mit der Helferregistrierung. Für den Bereich Technik war Jörg Uhrig (Miltenberg-Obernburg) beim Fachdienstlager. Ihm ging es um zwei Schwerpunkte, nämlich Strom und "Verdampfer und Brenner" bei den Feldküchen. Nach wie vor sei das Notstromaggregat wichtig, um zum Beispiel einen Behandlungsplatz auszuleuchten. Wissen über den Verdampfer und Brenner sei aber auch bei den Feldküchen gefragt. Immerhin entstehen hier bis zu 800 Grad Hitze. Eine Feldküche ist im Durchschnitt für die Verköstigung von bis zu 250 Personen ausgelegt.
Fortbildung ist deshalb wichtig, knüpfte der stellvertretende Bezirksbereitschaftsleiter Alexander Kretz an. Man sollte immer auf dem aktuellen Stand sein und auch einmal "über den Tellerrand schauen." Synergieeffekte müssten erkannt und genutzt werden. Die über 100 Teilnehmer würden zeigen, wie wichtig und interessant solche Fachdienstlager sind. Sein Dank galt aber auch der Freiwilligen Feuerwehr von Münnerstadt. Diese unterstützte das Fachdienstlager mit drei realistischen Unfalldarstellungen. Zum einen ging es um einen Zimmerbrand, der am Bahnhof in Münnerstadt dargestellt wurde, zum anderen um einen Verkehrsunfall in Seubrigshausen und schließlich um eine Höhenrettung an der Münnerstädter Kirche. Die Teilnehmer selbst zeigten sich interessiert und ließen sich an den einzelnen Ständen beraten. Kommentare: "So etwas ist wichtig, um zu wissen, wohin die Technik noch führt... vor allem die Feldküche hat mich interessiert. Angst sollte man keine haben, aber doch Respekt... ein interessanter Tag, der weitergeführt werden sollte."