Behindertenbeauftragter lobt Engagement beim BRK
Bad Neustadt (hf). Peter Suckfüll aus Nordheim/Rhön ist seit Beginn der neuen Legislaturperiode des Kreistags Rhön-Grabfeld mit der Aufgabe des Behindertenbeauftragten betraut. In den vergangenen Monaten hat er sich deshalb in mehreren Einrichtungen in Rhön und Grabfeld kundig gemacht. So war er unter anderem bei der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld, bei der Caritas oder auch in Maria Bildhausen. Dabei stellte er fest, dass 13 Prozent der Menschen in Rhön-Grabfeld mit einer Behinderung leben und es gibt knapp 8.200 Schwerstbehinderte. „Nun wollte ich mich beim Roten Kreuz Rhön-Grabfeld informieren, wie hier die Arbeit mit behinderten Menschen erfolgt.“ Von BRK Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister und Petra Fuchs, Leiterin Sozialarbeit, bekam Peter Suckfüll umfassende Einblicke und war voll des Lobes für das Engagement im BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld. Vieles habe er nicht gewusst und sicher sei das bei der Bevölkerung ebenso der Fall.
Ralf Baumeister erwähnte zunächst die fünf Gemeinschaften in Rhön-Grabfeld:
Bereitschaften mit dem komplexen Hilfeleistungssystem, Berg- und Wasserwacht, Jugendrotkreuz und den Bereich Soziales mit Schwerpunkt Menschen mit Behinderung. Die Bereitschaften haben aktuell an die 500 aktive Mitglieder. So gibt es im Jugendrotkreuz 180 Aktive, Wohlfahrt- und Soziales verfügt über 90 Ehrenamtliche hinzu kommt die Wasserwacht als größte Gemeinschaft mit 950 Aktiven. Bei allen Gemeinschaften lege man auch Wert auf die Hilfe für Menschen mit Behinderung, oder habe Menschen mit Handicap dabei. So gibt es spezielle Kurse für Behinderte, oder auch Schwimmangebote und die Mithilfe, zum Beispiel bei Blutspendeterminen vorwiegend im Bereich des Altlandkreises Königshofen. Der Kreisgeschäftsführer nannte aber auch die Intensivpflege, die heilpädagogische Jugendwohngruppe für Jugendliche in Wollbach oder das Essen auf Rädern.
Ralf Baumeister sprach das komplexe Hilfeleistungssystem des BRK Kreisverbandes Rhön-Grabfeld an und verwies auf den Fahrzeugpark mit 150 Fahrzeugen für die verschiedensten
Bereiche. Eingebunden sei der BRK Kreisverband natürlich auch in die aktuellen Themen, wie zurzeit „Covid 19“. „Hier sind wir im Krisenstab mit dabei, aber auch aktuell bei der Planung für Impfzentren. Hingewiesen hat er auf die seit Jahrzehnten gute Zusammenarbeit mit dem Rhönklinikum am Campus in Bad Neustadt und erwähnte hier zum Beispiel die Stroke-Angel-Projekte, in die man von Anfang an eingebunden war. Petra Fuchs, Leiterin Sozialarbeit nannte die Vernetzung als einen wichtigen Schwerpunkt. Dazu zähle die Lebenshilfe aber auch Maria Bildhausen. Seit 2011 sind Behinderte aus Maria Bildhausen, gemeinsam mit dem BRK Team bei den Blutspendeterminen in Bad Königshofen und seit 2015 in Bad Neustadt eingebunden. Sie helfen in der Vorbereitung, sowie beim Auf- und Abbau. Petra Fuchs erinnerte an einen Projekttag mit der Lebenshilfe, Maria Bildhausen und dem BRK Kreisverband im Bildhäuser Hof in Bad Neustadt.
Natürlich sei man aktuell durch Covid 19 ausgebremst, sei aber, zum Beispiel bei der Blutspende oder als Helfer in Demenzgruppen, aktiv. Hier nannte Petra Fuchs ihre Kollegin Edith Metz, die zwei Gruppen in Bad Neustadt und Mellrichstadt mit ihren Mitstreiterinnen betreut. Angesprochen hat sie die sogenannten Jahreskreisfeste, die in Bad Neustadt im Kreisverband seit Jahren stattfinden. Dazu gehören Frühlingsfeste, Sommerfest oder auch Erntedank und die Adventszeit. Das alles sei aktuell leider nicht machbar. Petra Fuchs nannte die Nikolausaktion in der Lebenshilfe und dort in den Tagesstätten. „Da geht einem das Herz auf, wenn man das miterleben darf, aber man muss dabei gewesen sein,“ fügte die Leiterin Sozialarbeit an. BRK Kreisgeschäftsführer nannte den Behindertenfahrdienst zu Kindergärten, Schulen oder auch Werkstätten „Da wird oft der kurze Dienstweg genutzt, damit es spontan klappt, denn wir versuchen schnell zu unterstützen.“ Der Behinderten und Patientenfahrdienst bringt es pro Jahr auf rund 1.5 Millionen Kilometer
Für Menschen mit Behinderung und die entsprechenden Kurse habe man natürlich speziell geschulte Ausbilder, so zum Beispiel bei Erste Hilfe Maßnahmen oder auch Schwimmkursen. Immer wieder stehen die sieben Grundsätze des BRK im Hintergrund: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität im Fokus der verschiedenen Maßnahmen. Oftmals seien schnelle Hilfen notwendig, wenn zum Beispiel Menschen mit Behinderung zum Arbeitsplatz, in die Schule oder zu einem Praktikum gefahren und wieder abgeholt werden. Angesprochen hat Petra Fuchs Ferienfreizeiten für Menschen mit Behinderung, aber auch Ausflüge. Nicht vergessen dürfe man bei der Aufzählung die neue Gruppe der Schlaganfallhelfer, den Rotkreuz Kleiderladen „Stoffwechsel“ in Unsleben „und letztendlich auch den Rettungsdienst, der pro Jahr rund 600.000 Kilometer absolviert,“ fügte der BRK Kreisgeschäftsführer an. In diesem Zusammenhang meinte er, dass in der breiten Bevölkerung die vielfältigen Aufgaben des BRK Kreisverbandes oft nicht wahrgenommen oder für eine Selbstverständlichkeit gehalten werden, oft sehe man nur das Blaulicht, also den Rettungsdienst und Notarzt.
„Ich bin wirklich erstaunt und kann nur den Hut ziehen, vor so viel Engagement,“ sagte der Behindertenbeauftragte des Landkreises Rhön-Grabfeld, Peter Suckfüll. Vieles habe er nicht gewusst und sei deshalb froh über die Informationen. Natürlich bekam er noch einen Einblick in den kleinen Fahrzeugpark am BRK Haus in Bad Neustadt mit Behindertenfahrdienst, Essen auf Rädern und Rettungsdienst.