Bergwacht Rhön ist der Jungbrunnen der Bayern-Bergwacht
Bischofsheim (hf). Als den Jungbrunnen der Bergwacht Bayern hat Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner die Bergwacht Rhön-Spessart bezeichnet. Beim Festabend im Rentamt von Bischofsheim sagte er dass auf die Bergwacht die bekannte Feststellung des früheren Präsidenten der Vereinigten Staaten, John F. Kennedy zutreffe: Frage nicht was, dein Land für dich tun kann, frage, was du für dein Land tun kannst, zutrifft. "Da kann man ganz stolz sein" Innenstaatssekretär Gerhard Eck dankte den Bergwachtlern und sicherte weiterhin die Unterstützung seines Ministeriums zu. Die Besonderheit des Festabend war ganz sicher das eigene Orchester, das die musikalische Gestaltung übernahm. "Sie kommen alle aus unseren Reihen," sagte Bereitschaftsleiter Oliver Scheuplein, nicht ohne Stolz.
Steffen Koberstein , Regionalleiter der Bergwacht Rhön-Spessart begrüßten die Bergwachtler und die zahlreiche Ehrengäste. Darunter Innenstaatssekretär Gerhard Eck, Susanna Merkl von der Landesleitung der Bergwacht Bayern, Dr. Bernd Weiß, Vorsitzender im BRK Bezirksverband Unterfranken, Sandro Kirchner, Landtagsabgeordneter, die Bürgermeister Birgit Erb, Georg Seifert und Ulrich Waldsachs, sowie BRK Bezirksgeschäftsführer Harald Erhard, Bezirksbereitschaftsleiter Bernd Roßmanith und BRK Geschäftsführer Ralf Baumeister. Ebenso den ehemaligen Regionalleiter Bruno Büchs und die früheren BRK Geschäftsführer Adolf Saam und Hubert Kießner.
Auf ein Spiel, das die vergangenen 50 Jahre nachzeichnete verwies Innenstaatssekretär Gerhard Eck, der betonte, dass das Spiel den Zeitgeist der letzten 50 Jahre aufgezeigt habe. Den Bergwachtlern könne er nur ganz großes Kompliment zollen: "Ihr macht das ganz toll!" Der Innenstaatssekretär verwies auf die Blaulichtorganisationen, die vor allem mit Leidenschaft ihren Dienst ausüben. Sie seien für die Gesellschaft unverzichtbar. Gerhard Eck, der selbst bei der Feuerwehr ist, kennt vor allem auch schwere Einsätze, bei denen es Schwerverletzte und Tote gibt. All das müsse verkraftet werden. Den Bergwachtlern wünschte er deshalb immer ein gesundes Nachhausekommen und Gottes Segen.
Susanna Merkl von der Landesleitung der Bergwacht Bayern verglich die 50 Jahre mit der "Goldenen Hochzeit". Gold stehe unter anderem für Beständigkeit, sei aber auch begehrenswert. Die Bergwachtler seien bei Wind und Wetter und zu jeder Tages- und Nachtzeit ehrenamtlich unterwegs. Immer sei es eine Gemeinschaftsleistung. 50 Jahre seien ein Geschenk, zeigen aber auch ein stetiges Schaffen und, dass man die verschiedenen Veränderungen der Bergwacht mitgegangen ist. Sie erwähnte die Trendsportarten, die letztendlich in der Notfallmedizin und im Rettungsdienst ein Umdenken erforderte. Auch der Ansturm der Menschen und der Tourismusboom seinen eine neue Herausforderung der Bergretter. "Alles Große in der Welt geschieht nur, weil Menschen mehr tun, als sie müssen," sagte Susanna Merkl. Genau das seien die Bergwachtler in Rhön und Spessart. Die Bergwacht sei zwar nach wie vor ehrenamtlich unterwegs, arbeite aber durchaus professionell. Das zeige auch die entsprechende Ausrüstung. Als Geschenk hatte sie ein Seil dabei, das den Zusammenhalt symbolisierte aber auch auf die Ausbildung verweist. Dank für 50 Jahre Ehrenamt überbrachte sie von der Landesleitung der Bergwacht Bayern.
Dr. Bernd Weiß verwies auf das neue Produkt der Bergbauernmilch in der Rhön. Das sage aus, dass man nun zu den Bergbewohnern gehört. Auf die umfangreiche Chronik ging der Vorsitzender im BRK Bezirksverband Unterfranken ein und nannte es ein beeindruckendes Dokument. Es gebe die Aussage, dass der Staat lebt von Voraussetzungen lebt, die er selbst nicht schaffen kann," und genau das zeige die Bergwacht. Deren ehrenamtliche Arbeit sei nicht bezahlbar, es sei ein Dienst am Nächsten. Dr. Bernd Weiß dankte im Namen der Rotkreuz Familie. Die Bergwacht, das zeige sich bei Einsätzen im Chiemgau bei der Schneekatastrophe oder beim Brückeneinsturz auf der Autobahn, sei heute breit aufgestellt.
Ralf Baumeister, Geschäftsführer des BRK Rhön-Grabfeld dankte für das gute Miteinander in der Rotkreuzfamilie und sagte, dass 50 Jahre auch die ehrenamtliche Arbeit deutlich machen. Macht weiter so!. "Wir sind stolz auf Euch!" fügte Bürgermeister Georg Seifert an und "Ihr leistet wahnsinnig viel!". Das Logo, ein Edelweiß, deutete er in der Rhön als "Silberdistel" mit dem roten Kreuz in der Mitte. Dann standen noch Ehrungen an für 25 Jahre Dr. Michael Zacher, Oliver Scheuplein, 40 Jahre: Bernhard Engels, Hans Gütling. 50 Jahre: Rudi Sienkovice, Helmuth Hempfling, Willi Sturm, Manfred Schlereth, und Klaus Frischmann. Die Ehrung nahm Susanna Merkl gemeinsam mit Steffen Koberstein vor.
Im Spiel die vergangenen fünf Jahrzehnte vorgestellt
Bischofsheim (hf). Der Festabend 50 Jahre Bergwacht Rhön-Spessart hatte es in sich. Aufgelockert wurde der Abend unter anderem durch ein Spiel von Bärbel Ludwig. Darin wurden die vergangenen fünf Jahrzehnte auf eine besondere Art vorgestellt. Zunächst aber ging Oliver Scheuplein, Bereitschaftsleiter der Bergwacht Rhön-Spessart auf die Chronik ein und erinnerte daran, dass Hans Ludwig, als Gründer der Bergwacht bezeichnet wird. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts begann der Skibetrieb am Kreuzberg. Skitouristen kamen mit einem Sonderzug der Deutschen Reichsbahn, dem Skiexpress, aus Schweinfurt und Würzburg nach Bischofsheim. Von dort ging es mit dem Bus oder zu Fuß in das Skigebiet am Kreuzberg. Man fuhr auf nicht präparierten Pisten und schmalen, steilen Waldwiesen nach Haselbach.
1932 und 1933 entstand im Skigebiet und die erste Sprungschanze, 1952 die Großen Kreuzbergschanze, 1958 der Blicklift am Kreuzberg. 1963 wurde mit dem Rothanglift der zweite Skilift in Betrieb genommen. 1964 kam der Dreitannenlift dazu. Durch den wachsenden Betrieb war immer wieder Bedarf an Hilfe in Unglücksfällen. So gründete sich 1969 die Bergwacht Bad Neustadt mit 30 Mitgliedern (wir berichteten). Das alles griff dann das Spiel von Bärbel Ludwig auf. Immer wieder kamen dabei auch Zeitzeugen zu Wort. Die Gäste erfuhren, dass damals vor allem Sprunggelenkverletzungen behandelt werden mussten. "Früher wanderten die Menschen wo sie wollten, ließen ihren Müll liegen, heute ist das anders."
Die Snowboarder kamen dazu. "Wir haben die Bretter zunächst als "Schaltafel" bezeichnet," sagte Albert Back. Man habe sich aber daran gewöhnt auch an die Mountainbiker. Immer moderner aufgestellt war die medizinische Versorgung. Der ehemalige Regionalleiter Bruno Büchs dankte Innenstaatssekretär Gerhard Eck, der viel für die Bergwacht Rhön und die Ausrüstung auf den Weg gebracht hat. "Heute sind wir der Bergwacht Bayern gleich gestellt." Bereitschaftsleiter Oliver Scheuplein erwähnte Herausforderungen wie Braveheart Battle oder den Rhöner Kuppenritt und den Bau des Rettungsstützpunktes am Kreuzberg. Als schließlich Bärbel Ludwig mit der Sense den Raum betrat, wusste jeder, dass damit auf die Aktion Lupinenmähen hingewiesen wird. Schließlich wurden die Baumretter und die Drohne vorgestellt. Damit zeigte sich beim Spiel auf, wie professionell die Bergwacht Rhön-Spessart heute aufgestellt ist.