Blutspende in der FOSBOS ein Novum im Landkreis
Bad Neustadt (hf). So ganz geheuer war es den Schülerinnen und Schülern der Staatlichen Fachober- und Berufsoberschule (FOSBOS) nicht, als sie zunächst zum Piks beim Blutabnehmen, dann zum Gespräch bei einem Arzt und schließlich Platz auf einer Liege nahmen. Bereits vorher fielen die Blicke immer wieder auf die Mitschüler, die bereits auf der Liege lagen und Blut spendeten. Angst? Die Blicke einiger Schülerinnen und Schüler reichten aus, um sich für ein ja zu entscheiden. Diejenigen, die schon des Öfteren bei einem Blutspendetermin waren, beruhigten ihre Klassenkameraden. „Nicht so schlimm... Das packst du schon… ich bin ja neben dir“ hieß es da. Immerhin von 180 Schülerinnen und Schülern der FOSBOS, die volljährig sind, hatten sich 80 angemeldet.
„Da kann man schon stolz sein,“ sagt Oberstudiendirektor Christian Dahl. Vor allem auch, weil die Idee von der Schülermitverantwortung kam. „Ich finde das ganz klasse und hoffe, dass es weitere derartige Termine geben wird.“ Klara Lindemann, Verbindungslehrerin der Schule, ist ebenfalls von dem Mut und der Initiative der Schulgemeinschaft begeistert. Die Schule zählt zwar insgesamt 420 Schüler, wobei 180 volljährig sind. Sonst wäre solch ein Termin ja gar nicht möglich gewesen, fügt Schulleiter Oberstudiendirektor Christian Dahl an.
Die Idee Blut zu spenden kam nach einer DKMS Veranstaltung in der FOSBOS, organisiert von der SMV. Anschließend gab es die Möglichkeit sich für DKMS zu registrieren. „So kam es zu einem Aufruf zur Blutspende in den Klassen und auch beim Lehrpersonal. „Wir haben ja auch zehn Lehrkräfte dabei,“ fügt Klara Lindemann an. Petra Fuchs, Leiterin Sozialarbeit beim BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld war sofort begeistert, weiß Klara Lindemann und so sei man das Ganze angegangen. „Wir haben die Organisation übernommen, die aber gar nicht so aufwändig war, wie gedacht, da das BRK Blutspendeteam sich selbst mit einbrachte.“
Bewusst gewählt war der Schulraum für die Blutspende. „Das war doch ganz anders, als wenn wir irgendwo hingegangen wären, hier sind wir ja im eigenen, vertrautem Umfeld und das machte es auch für uns einfacher,“ sagen Luca Nott, Raphael Angermüller, Hoshiyar Xano, Stella Krüger, Katharina Dietz, Julia Straub von der SMV. Schmunzelnd fügt Klara Lindemann an, dass für die Schülerinnen und Schüler ja auch eine Stunde unterrichtsfrei war. Das alleine sei es nicht gewesen, sagen die Umstehenden, sondern einfach die Idee durch die Blutspende Menschen helfen zu können, die in Not geraten sind.
So sah es auch BRK Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister, der sich bei der Schulleitung bedankte, dass so etwas möglich wurde. Letztendlich sei es ja auch eine Werbung für weitere Blutspendetermine. „Wir sind für jeden Erstspender dankbar und hier sind es einige.“ Leon Lipecki, Gebietsreferent für Mobile Blutspende beim BRK in Wiesentheid, spricht von einer hervorragenden Idee, vor allem, dass es die Schülerinnen und Schüler selbst waren, die dies angeregt haben. In Rhön-Grabfeld jedenfalls sei dieser Termin ein Novum, auch unterfrankenweit könnte dies durchaus Schule machen, wobei es hier schon einige Einrichtungen gibt, die zur Blutspende aufrufen.
Umdenken hieß es übrigens beim BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld, was die Präsente betrifft, die man sich nach einer Blutspende auswählen darf. „Wir haben Lebensmittel, Honig, Marmelade und Müsli ebenso wie Duschgel, Hand- und Nagelcreme und Kartenspiel auf unserem „Gabentisch“, erklärt Klaus Drews, der hier zuständig war. Petra Fuchs und ihr Team waren letztendlich hoch zufrieden und hoffen nun, dass es nicht bei der Eintagsfliege bleibt und vielleicht auch andere Einrichtungen animiert solche Veranstaltungen zu organisieren.