BRK Rhön-Grabfeld für den Katastrophenfall gerüstet
Schüsseln, Besteck, Teller, Tassen, Trinkbecher, Deoroller, Spielzeug, Kartenspiele und vieles mehr ist in den verschiedenen Behältern auf dem neuen Betreuungsanhänger des BRK Rhön-Grabfeld zu finden. Hinzu kommen Taschenlampen, Decken, Regenschutz, Handtücher, ja sogar Büromaterial und acht Feldbetten. Es gibt Kochtöpfe, einen Thermophor und ein Schulter-Megaphon. "Es ist eben an all das gedacht, was im Ernstfall schnell zu Hand sein muss, um den in Not geratenen Menschen zu helfen," sagt Alexander Klamt. Er ist der Katastrophenschutzbeauftragte des BRK Rhön-Grabfeld in Bad Neustadt und freut sich natürlich über diese neue Ausstattung "seiner SEG". Seit einigen Wochen hat das BRK diesen Geräteanhänger Betreuung (GA-Bt). Nun wurde er bei einem Einführungsabend den SEG-Mitgliedern vorgestellt. "Sie müssen ja wissen, was, wo zu finden ist," sagt der Katastrophenschutzbeauftragte.
Dann macht Alexander Klamt einen weiteren Behälter auf. "Hier ist alles drin, was wir für Kleinkinder benötigen." Mullwindeln, Moltoneinlagen, Einwegwaschlappen, eine Seifenschale mit Kinderseife kommt zum Vorschein. Außerdem eine Flasche Baby-Öl, natürlich Babyflaschen mit Sauger, Flaschenbürsten und Kinderbecher- und Löffel. "Es ist ja wirklich an alles und jeden gedacht, meinte eine Rotkreuzlerin und zeigt auf Damenbinden, Einwegslips, Gummiunterlagen und Erwachsenen Pampers. Wir müssen schließlich für den Fall der Fälle vorbereitet sein und können nicht erst mal schnell zum einkaufen gehen, meint der stellvertretende Kreisbereitschaftsleiter Nico Chlebowy (Ostheim/Rhön). Natürlich sind Gerätschaften wie Krankentrage, ein Zelt, Klapptisch und Klappstühle ebenso im Gepäck. Hinzu kommen Speisentransportbehälter und verschiedenen Hygieneartikel, natürlich auch Babynahrung und mehrere Stoff-Fische zum Spielen.
Im Ernstfall geht es natürlich auch darum, die Menschen zu verköstigen. Deshalb gab es an diesem Abend im Rotkreuzhaus in Bad Neustadt von Florian Söder eine entsprechende Einweisung, denn die Anforderungen an die Hygiene müssen strengstens beachtet werden. "Hände waschen, Kopfbedeckung, saubere Kleidung, Schmuck ablegen und Lebensmittel nicht auf dem Boden lagern," heißt es da. Außerdem: Rauchen ist im Bereich der Lebensmittel und der Essensausgabe keinesfalls gestattet. Solche Betreuungsanhänger gibt es unter anderem in Bad Kissingen, Würzburg und Rhön-Grabfeld. Diese Geräteanhänger für die SEG (Schnell-Einsatz-Gruppe) Betreuung wurde vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr gemeinsam mit den Landesverbänden der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft e.V. und des Bayerischen Roten Kreuzes entwickelt. Anlass für die Anschaffung ist die Umsetzung des bayerischen Sonderinvestitionsprogramms Katastrophenschutz. Diese Geräteanhänger verbessern die Ausstattung für die SEG Betreuung im Katastrophenschutz. Verwaltende Stelle für den Freistaat Bayern ist die Regierung von Unterfranken. Solch ein Betreuungsanhänger dient zum Materialtransport der Schnell-Einsatz-Gruppe Betreuung (SEG).
Natürlich ist auch an die notwendige technische Ausstattung gedacht, wie eigenes Stromaggregat, Umfeldbeleuchtung und weitere technisch notwendige Gerätschaften, sagt stellvertretender Fachdienstleiter Christian Benker. Der neue Anhänger ist so ausgestattet, dass bis zu 200 Personen betreut werden können. Hierzu gehören auch Maßnahmen der psychischen Ersten Hilfe und Erstverpflegung mit kalten oder warmen Getränken. Der Vorteil dieses neuen Betreuungsanhängers: Die Soforthilfe kann schadensortnah erfolgen und sorgt dafür, dass Betroffenen schnelle und effektive Hilfe bekommen. Außerdem können sie kurzfristig zu einem sicheren Ort gebracht werden, wo sie sich zum Beispiel bis zur Rückkehr in ihre Wohnungen aufhalten können. Diese Soforthilfe sollte einen Zeitraum von 12 bis maximal 24 Stunden abdecken. Gleichzeitig können von solch einem Standort aus auch die Hilfsorganisationen, wie Feuerwehren und weitere Einsatzkräfte im Schadensgebiet verpflegt werden. ? Mithelfen und helfen kann übrigens jeder bei der SEG Betreuung. Alexander Klamt: "Wer mithelfen möchte, kann sich gerne im BRK Rhön-Grabfeld melden, wir sind für jede Unterstützung dankbar. Im Ernstfall werden bekanntlich viele helfende Hände gebraucht."
Hanns Friedrich, Pressesprecher BRK Rhön-Grabfeld