BRK und Hochschule Fresenius München in einem Boot
Urspringen/Thüringer Hütte. Es war ein Experiment, das aber rundum geglückt ist, sagt Bernd Roßmanith, BRK Kreisbereitschaftsleiter Rhön-Grabfeld. Im Schullandheim Thüringer Hütte fand der erste Wochensanitätskurs des BRK Rhön-Grabfeld zusammen mit der Hochschule Fresenius München statt. "Die Teilnehmer haben eine erlebnis- und
lehrreiche Woche in der Rhön auf der Thüringer Hütte verbracht!", sagt der Kreisbereitschaftsleiter nicht ohne Stolz. Hintergrund der Zusammenarbeit: Die Hochschule Fresenius in München möchte ihre Studenten optimal auf ein Klinikpraktikum im kommenden Semester vorbereiten. Grund genug, nach entsprechenden Möglichkeiten einer optimalen Ausbildungsstätte zu suchen. Isabel Trott aus Mellrichstadt, selbst Studentin an der Uni Fresenius (Osteopathie) hatte denn auch die Idee, dieses Experiment in den Landkreis Rhön-Grabfeld zu verlegen. "Wenn so etwas jemand stemmen kann, ist das der Kreisverband Rhön-Grabfeld." Ein Idee, die in München positiv ankam und damit konnte erstmals einen einwöchiger Sanitätslehrgang mit erweiterten Versorgungsmaßnahmen ins Leben gerufen werden.
Federführend übernahm Bernd Roßmanith als Kreisbereitschaftsleiter Rhön-Grabfeld die Organisation und Lehrgangsleitung mit seinem bewährten Team. Zwei zusätzliche Ausbilderinnen der Hochschule und eine Studentin, die im BRK Kreisverband Miesbach als Erste Hilfe Ausbilderin tätig ist, unterstützten ihn. Das Ausbilderteam des BRK Rhön-Grabfeld bestand aus Isabel Trott, Florian Fries und Bernd Roßmanith. Auf dem Programm standen Verbände, Frakturen, akute Erkrankungen, Herz-Lungen-Wiederbelebung mit Frühdefibrillator und Intubation. Es ging außerdem um die Frage, welche Ursachen ein Herzinfarkt haben kann und welche Erkrankungen es gibt. Der große Vorteil an diesem Kurs: Die Anatomie und Physiologie beherrschten die Teilnehmer bereits. Bernd Roßmanith: "Unsere Aufgabe war es nun, dieses Wissen mit Notfallbildern und Akutsituationen zu verknüpfen." Etwas, das sehr gut gelungen ist, wie die Teilnehmer zum Abschluss einheitlich bestätigten. Zu lernen gab es einiges. Zum Beispiel ging es auch um Rechtsgrundlagen, Schlaganfall, Schock, Rettung- und Transport, sowie die Frage, was wird zur Infusion und zur Intubation benötigt. Zum Praxistag fuhr die Gruppe zur Rettungswache nach Bischofsheim. Hier standen die komplette Ausstattung an Rettungsmitteln zur Verfügung.
Neben dem Umgang mit Schaufeltrage, sowie Vacuumschiene und -matratze, erfuhren die Teilnehmer mehr über die Ausstattung eines Rettungs- und Notarzteinsatzfahrzeuges. Dann ging es zu Fuß zum Abendessen auf den Kreuzberg. Dort war dann auch stellvertretender BRK Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister zu Gast, stellte den Kreisverband vor und dankte den Verantwortlichen, dass sie das BRK Rhön-Grabfeld ausgewählt hatten. Schließlich lägen zwischen München und der Rhön doch einige Kilometer. Ralf Baumeister war von Anfang an in das "Experiment" eingebunden und unterstützte dieses Vorhaben einen solchen Kurs auf die Beine zu stellen. Am Donnerstag stand zuerst die schriftliche Prüfung, dann die Wiederholung des Erlernten mit einigen Fallbeispielen auf dem Programm. Der Nachmittag sah die Praktische Prüfung vor. Geprüft wurden die Herz Lungen Wiederbelebung (HLW) mit dem Defibrillator (AED) sowie Intubation und Infusion. Etwas, das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses für die Klinikpraktiken benötigen. Natürlich ging es auch um die stabile Seitenlage und das Versorgen eines traumatisierten Patienten. Weiterer Bestandteil der Prüfung war die Versorgung von stark blutenden Wunden
Zu einem Lehrgang gehört natürlich auch die Manöverkritik aller Beteiligten, "wobei man nicht von Kritik sprechen kann," sagte Bernd Roßmanith bei einem Pressegespräch. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren hochzufrieden mit dem was sie in einer Woche vom BRK Rhön-Grabfeld geboten bekommen hatten. Nach dem Dank für die geleistete Arbeit und die intensive Vorbereitung, konnten alle Studentinnen und Studenten Ihre Zertifikate vom Ausbilderteam und stellvertretendem Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister in Empfang nehmen. Ein besonderer Dank galt den Ausbildern, die es verstanden hatten die Teilnehmer mit ihrem Wissenstand abzuholen und dann intensiv darauf aufzubauen. Herausgestellt wurde beim Abschlussgespräch weiterhin der BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld mit Stefan Bergmann, sowie den Mitarbeiter in der Servicestelle Ehrenamt und der Ausbildung. "Ihr wart die ideale Stütze für diesen Kurs und habt uns viel an Arbeit abgenommen," sagte Ralf Baumeister.
Hanns Friedrich, Pressesprecher BRK Rhön-Grabfeld