Ein Notarzt braucht immer einen guten Flankenschutz
Bad Neustadt (hf). "Der Notarzt ist immer auf einen guten Flankenschutz beim Einsatz angewiesen" betonte Waldemar Hohm, Notarzt und Chefarzt des BRK Kreisverbandes Rhön-Grabfeld bei der Übergabe des neuen Einsatzleiterfahrzeugs und Rettungswagens. Seit mehr als einem viertel Jahrhundert organisierte er die Notarztdienste im Landkreis Rhön-Grabfeld und wusste damit, wovon er spricht: "Eure Arbeit ist nicht mehr wegzudenken. Danke für die sehr gute Zusammenarbeit." Heiko Stäblein, Leiter Rettungsdienst, betonte, dass man im Rettungsdienst in Rhön-Grabfeld anderen Regionen bayernweit immer um Längen voraus sei. Das alles ginge aber nicht ohne die Unterstützung des Kreisverbandes und die vielen Freiwilligen, die in der Dienstgruppe der Einsatzleiter zusammengefasst sind und eine lückenlose Besetzung garantieren. Bernd Roßmanith, Kreisbereitschaftsleiter, nannte das neue Einsatzleiterfahrzeug ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk. Wichtig sei es, die Jugend für diesen Dienst zu begeistern. Sein Dank galt dem Kreisverband für die Beschaffung der Fahrzeuge und Chefarzt Waldemar Hohm, den er einen wichtigen Wegbegleiter nannte.
BRK Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister freute sich über die Anwesenheit der Einsatzleiter Rettungsdienst, begrüßte ganz besonders aber den katholischen Pfarrer Prälat Bernold Rauch und die evangelische Pfarrerin Gerhild Ehrmann. Ebenso Katastrophenschutzbeauftragten Alexander Klamt, Kreisbereitschaftsleiter Bernd Roßmanith und Chefarzt Dr. med. Waldemar Hohm. Im vergangenen Jahr waren es 25 Jahre, dass es den ehrenamtlichen Einsatzleiter Rettungsdienst, verbunden mit dem Organisatorischen Einsatzleiter (ORGL) gibt. Am 1. Juli 1993 wurde die Dienstgruppe gegründet. Hier sind heute neun Einsatzleiter, nämlich Mario Hahn, Sandra Klamt, Georg Hein, Christian Holzheimer, Jürgen Jünger, Richard Rockenzahn, Uwe Kippnich, Wolfgang Renner und Heiko Stäblein ehrenamtlich aktiv. Sechs davon sind außerdem Organisatorische Leiter (ORGl). Das erste Fahrzeug war 1993 ein Opel Kadett mit 300 PS und der damals modernsten Ausstattung. Es folgte der Ford Mondeo, dann der Ford KUGA Kennzeichen NES-RK-212 und jetzt der neue Ford KUGA mit Anschaffungskosten von rund 48.000 Euro. Diese finanziert der Kreisverband Rhön-Grabfeld aus Eigenmitteln.
In den vergangenen Jahren habe sich der Einsatzleiter Rettungsdienst und ORGL im Landkreis Rhön-Grabfeld etabliert und werde geschätzt. Pro Jahr verzeichnet man im BRK Rhön-Grabfeld an die 120 Einsätze der Einsatzleiter. Dafür dankte der BRK Kreisgeschäftsführer und stellte die Ehrenamtlichkeit heraus. Lobend fügte er an: "Es gab in den vergangenen Jahrzehnten keine einzige Schichtabmeldung." Knapp 228.000 Std. und an die 3.000 Einsätze wurden in dieser Zeit ehrenamtlich geleistet. Sein Dank galt denjenigen. die den Dienstplan erstellten und vieles andere in die Wege geleitet hatten. Ein besonderes Dankeschön bekamen Mario Hahn und Alexander Klamt, die sich vorrangig um den Ausbau des Fahrzeuges gekümmert hatten, ebenso Jürgen Jünger für die Organisation der Übergabefeier.
Prälat Bernold Rauch sagte, dass es gut sei den Segen Gottes sowohl für das neue Fahrzeug als auch die Ehrenamtlichen zu erbitten. Pfarrerin Gerhild Ehrmann nannte das Evangelium vom barmherzigen Samariter und machte deutlich, dass dies genau die Geschichte der Einsatzkräfte bei den Rettungsdiensten ist. Diese Hilfe am Nächsten nannte sie einen unverzichtbaren Dienst und es sei durchaus angebracht, diesen Dienst auch öffentlich zu würdigen. Das Evangelium vom barmherzigen Samariter besage, dass man Gott lieben sollte und diese Liebe durch die Hilfe auch dem Nächsten zukommen lasse, der in eine Notsituation geraten ist und schnelle Hilfe benötigt. Im Gebet und Fürbitten stellten die beiden Pfarrer dann das neuen Einsatzleiterfahrzeug und den Rettungswagen unter den Schutz Gottes.
Oberregierungsrat Stefan Helfrich vom Landratsamt Rhön-Grabfeld überbrachte die Grüße und Glückwünsche von Landrat Thomas Habermann, der aus terminlichen Gründen verhindert war. Auch er sagte, dass das Fahrzeug und der jeweiligen Einsatzleiter für die schnelle Hilfe der in Not geratenen Menschen wichtig sind. Schließlich gehe es darum, den Einsatzort schnell zu erreichen. Fahrzeug und Einsatzleiter wünschte der Regierungsrat stets unfallfreie Einsätze und vor Ort gute Entscheidungen zum Wohl der Menschen, die dringend Hilfe bedürfen.