Gemeinsame Übungen der Rettungskräfte für den Ernstfall
"Im Ernstfall sind Feuerwehr, Rettungsdienst, Technisches Hilfswerk und Polizei gemeinsam bei einem Einsatz und da ist es wichtig, sich gegenseitig zu kennen, aber auch zu wissen, wie man sich aufeinander abstimmt." Für Notfallsanitäter Christian Holzheimer, war deshalb eine Übung am Seniorenwohnheim Liane in Roth/Rhön einer der Gründe dabei zu sein. Das galt aber auch für seine "Truppe" bei der junge Kräfte im Einsatz waren. "Es ist ja eine Übung und da sollen auch unsere jungen Nachwuchssanitäter einmal mit eingesetzt werden." Er selbst war als Einsatzleiter der Übung vor Ort. Mit dem ersten Rettungswagen kam Notfallsanitäter Georg Hein mit seinem Kollegen, der zunächst "das Sagen" hatte, bis der Einsatzleiter eintraf. Dann wurde er zum "Abschnittsleiter".
Angenommen wurde ein Brand im Dachbereich der Seniorenresidenz "Liane", bei dem zehn Personen noch im Haus waren. Sie konnten von den Feuerwehrleuten teils über die Treppen, teils aber nur mit Hilfe der Mellrichstädter Drehleiter gerettet werden. Angefordert waren deshalb die Feuerwehren aus Roth, Hausen, Nordheim/Rhön, Sondheim/Rhön und Stetten. Hinzu kam die Drehleitermannschaft der Feuerwehr aus Mellrichstadt. Die gesamte Übung lag in den Händen von Benjamin Binkowsky, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Roth und Kreisbrandmeister Steffen Rückert. Für das BRK waren zwei Rettungswagen vor Ort, außerdem mit Christian Holzheimer der Einsatzleiter Rettungsdienst, Notfallsanitäter Georg Hein als Abschnittsleier und Tobias Langenbrunner von der SEG Führung Behandlung.
"Im Ernstfall sähe das aber ganz anders aus, erklärt Christian Holzheimer: Da wären fünf Rettungswägen, drei Notärzte, Hubschrauber, Sanitäts-Einsatzleitung, SEG Betreuung, SEG Behandlung, SEG Transport und SEG Information und Kommunikation vor Ort. Außerdem einige Krankentransportwagen. Bei der Übung am Seniorenheim waren es zehn Rettungskräfte des BRK mit dem "Einsatzleiter-Üb", also Christian Holzheimer. In der Nähe des Hauses wurde ein Bereich für die Sichtung der Patienten und Erstversorgung eingerichtet. Die Feuerwehr selbst war mit Atemschutz im Haus und brachte die Bewohner in Sicherheit. Zu versorgen waren mehrfache Rauchgasvergiftungen, einmal eine schwere Verbrennung im Gesicht und im Halsbereich, aber auch ein schweres Inhalationstrauma. "Wir hatten ganz schön zu tun, denn nach und nach brachten die Feuerwehrleute Leute uns einen Patienten nach dem anderen." Einer wurde mit der Drehleiter der Mellrichstädter Feuerwehr gerettet und zum BRK gebracht.
"Es ist alles super gelaufen," sagten am Ende der Übung Feuerwehr und BRK und auch der Leiter der Einrichtung war zufrieden. Er war es, der die Rettungskräfte auf solch eine Übung in seinem Haus angesprochen hatte. Vor Ort zeigte sich, dass im Ernstfall Rettungswege frei gehalten werden müssen. "Es muss ein Kreisverkehr entstehen, damit wir als BRK nicht eingeparkt werden und nicht mehr weg können," sagt Christian Holzheimer. "Das war in Roth gut geregelt." Feuerwehr und Rettungsdienst haben sich gegenseitig wieder einmal gesehen, kennen gelernt und die Zusammenarbeit geübt. "Genau das haben Feuerwehr und Rettungsdienst bezweckt," sagt Christian Holzheimer. Hinzu kommt aber auch, dass man in einem Ernstfall das Objekt, die Seniorenresidenz Liane nun kennt. Das gilt vor allem für die Feuerwehrleute, die im Haus mit Atemschutz unterwegs waren und die Patienten aus dem Gefahrenbereich retteten. Der war nämlich, wie im Ernstfall stark verraucht. "Die Nebelmaschine hat ihr "Bestes gegeben", meint ein Feuerwehrmann, mit Blick auf die Rauchschwaden, die aus den Fenstern im Obergeschoss quollen.
Hanns Friedrich, Pressesprecher BRK Rhön-Grabfeld