Größten Respekt vor den jahrlangen Blutspendern
Bad Neustadt (hf). Mit 19 Jahren war Pater Georg Andlinger, Guardian am Kloster Kreuzberg zum ersten Mal beim Blutspenden. Fast hätte er die 75. Spende geschafft, als ihm eine Krankheit einen Strich durch die Rechnung machte. Aufgrund einer Operation ließ ihn der Blutspendedienst des Roten Kreuzes nicht mehr zu. Für den Pater heute noch nicht nachvollziehbar, aber nicht zu ändern.
So ging im vergangenen Jahr auch einem Blutspender aus Mellrichstadt, der gerne weiter gespendet hätte, aber aus ähnlichen Gründen abgelehnt wurde. Trotzdem freute sich der Guardian über die Blutspendeaktionen des Roten Kreuzes, die letztendlich Leben retten. Wenn einer gar 175 Mal Blut gespendet hat, dann könne man ihm und all den anderen nur größten Respekt zollen. Erschreckend nannte er es, dass nur sieben Prozent der Bayerischen Bevölkerung Blutspendetermine annehmen. Das hatte zuvor BRK Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister in seiner Begrüßung erwähnt.
Sein Dank galt sowohl Guardian Georg Andlinger als auch Geschäftsführer Christian Weghofer sowie Petra Fuchs mit ihrem Team für die Organisation des Abends. Ein besonderer Gruß galt aber den Blutspenderinnen und Blutspendern. "Sie sind heute die Hauptpersonen und ihnen wollen wir Dankeschön für ihre kostenlose Blutspende in den vergangen Jahren sagten. Sein Dank galt den Gemeinden im Landkreis, die Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. BRK Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister nannte Sonderaktionen mit Vereinen und Verbänden, die schon zahlreiche Blutspenden brachten. 152 Spender in diesem Jahr davon 40 Erstspender bei dieser Aktion, die im Turnus von zwei Jahren durchgeführt wird. Die Zahlen der Blutspendetermine in diesem Jahr: Bereich Bad Königshofen: 868 davon 47 Erstspender, Bereich Mellrichstadt: 682 davon 52 Erstspender und Bereich Bad Neustadt: 2889 davon 229 Erstspender
In Bayern spenden etwa sieben Prozent der spendenfähigen Bevölkerung tatsächlich Blut, deutschlandweit sind es 3,5 Prozent, obwohl 94 Prozent das Blutspenden für wichtig erachten. Bayerweit werden täglich 2.000 Blutkonserven benötigt, pro Jahr gehen rund 250.000 Menschen zu einem Blutspendetermin. Sie sorgten dafür, dass allen Patienten, die nach einem Unfall oder aufgrund einer Krankheit, Blutkonserven benötigten, geholfen werden konnte. Kurz streifte Ralf Baumeister die Verwendung der Blutspende und sagte, dass früher Vollblutspenden für Operationen und zur Versorgung von Unfallverletzten benötigt wurden. In der modernen Medizin wird das Blut heute aus einer Blutspende nicht mehr in seinem natürlichen Zustand verabreicht, sondern zuvor in seine wesentlichen Bestandteile aufgeteilt. Das gespendete Blut kann so mehrfach und auf verschiedene Weise kranken und verletzten Menschen helfen. Der Patient bekommt nur den Teil des Blutes, den er für seine Genesung braucht.
Allerdings sei der Bedarf an Blut dadurch nicht zurückgegangen, sondern steige, weil jetzt Blut und aus Blut hergestellte Medikamente in der Medizin in verschiedenster Weise benötigt werden. Künftig könne jedoch der demografische Wandel zu Versorgungslücken führen. Das hat der Blutspendedienst des BRK berechnet. Angesprochen hat er die Organisation der Blutspendetermine. Im Bereich der Blutspende sind es landkreisweit an die 600 Helfereinsätze und in diesem Jahr konkret 1.625 ehrenamtlichen Stunden. "Ohne unsere Ehrenamtlichen wäre diese Form der Blutspende nicht durchführbar." Diesem Dank schloss sich Bischofsheims Bürgermeister Georg Seifert an. Die Blutspende sei eine Win-Win-Situation. Zum einen helfe man mit dem Blut in Not geratenen Menschen, zum anderen wird das Blut untersucht und so könnte rechtzeitig eine Krankheit festgestellt werden. "Die Rhön-Grabfelder aber haben ja astreines Blut." Als Bürgermeister danke er allen Blutspender, denn Blut zu spenden sei nicht selbstverständlich.
Dann standen die verschiedenen Ehrungen an, die mit Urkunde, Anstecknadel und einem Präsent bedacht wurden. An der Spitze stand Frederick Keidel aus Rödelmaier, der 175 Mal Blut gespendet hat, gefolgt von Rainer Hick (Ehrenberg), Gottfried Radina (Großbardorf) und Rudolf Schöpf (Bad Neustadt), die schon 150 Mal bei einem Blutspendetermin waren. 125 Mal dabei waren: Nikolaus Drescher (Herschfeld), Gerhard Fuchs (Wollbach), Helga Hohm (Oberstreu), Ottmar Johannes (Wülfershausen) und Dieter Klemm (Unterelsbach). 100 Mal gespendet haben: Ellen Behr (Großbardorf), Bernhard Eisenmann (Oberweißenbrunn), Berthold Geßner (Lebenhan), Robert Grüll (Serrfeld), Dietmar Hahner (Weisbach), Klaus Kupens (Stetten), Jürgen Ortloff (Hohenroth), Berthold Richter und Gerhard Schlembach (Sulzfeld).
Zu denjenigen, die 75 Mal Blut gespendet haben gehören: Bernhard Bach (Mellrichstadt), Heiko Braungart (Hohenroth), Ditmar Bühner (Langenleiten), Carola Friedel (Mittelstreu), Roland Gensler (Unsleben), Uwe Glatzel (Ostheim/Rhön), Volker Habermann (Oberstreu), Engelbert Hesselbach (Sulzfeld), Heidemarie Hornung (Hollstadt), Thomas Kaiser (Hohenroth), Edwin Keidel (Wegfurt), Ronald Kleinhenz und Frank Omert (beide Unterweißenbrunn), Hannelore Pretscher (Strahlungen), Joachim Rieß (Sondheim i. Grabfeld), Michaela Schneyer (Hollstadt), Ulrike Schorn (Sulzfeld), Anitra Sturdza (Irmelshausen), Jutta Ullrich (Urspringen) und Ralf Weipert (Rödelmaier). 50 Mal gespendet haben: Karl Becher (Hohenroth), Matthias Freund (Bad Neustadt), Siegried Herbart (Sondheim/Rhön), Christian Hohmann (Thaiden), Dietmar Holzheimer (Merkershausen), Stefan Klüspieß (Hollstadt), Christiane Köberlein (Heustreu), Tobias Larisch (Hohenroth), Uwe Markert (Ostheim/Rhön), Herbert Oppmann (Zimmerau), Andreas Pörtner (Oberelsbach), Thomas Reß (Oberstreu), Lynn Schuch (Ostheim/Rhön), Werner Schüttler (Mellrichstadt) und Christian Wirsing (Salz).