Großeinsatz der Rettungskräfte nach Kinderdisco
Bad Neustadt (hf). Einsatz für die Schnelle Einsatzgruppe Information und Kommunikation sowie der SEG Transport hieß es am Samstag gegen 18.30 Uhr. Einsatzort war die Disco Pinocchio in Bad Neustadt. Dort klagten Kinder über Bauchschmerzen und Übelkeit. Vermutet wurde zunächst, dass sie von einem Unbekannten etwas ins Glas geschüttet bekommen hatten. Aufgrund der Videoüberwachung konnte dies jedoch widerlegt werden. Mittlerweile wurden zwei Kinder zur weiteren Behandlung in das Rhönklinikum Campus vom BRK Rhön-Grabfeld gefahren. Insgesamt wurden vom Rettungsdienst 28 Kinder mit Krankheitssymptomen „gesichtet“, sagt der organisatorische Einsatzleiter Uwe Kippnich.
Leitender Notarzt Dr. Waldemar Hohm führt an, dass die beiden Kinder bereits gesundheitlich „vorbelastet“ waren, so dass kleinste Anlässe zu Atemstörungen führen konnten. Vor Ort waren acht Rettungswägen drei Notarzteinsatzfahrzeuge, zwei Krankentransporter, sowie die Unterstützungsgruppe. Einsatzleiter war Wolfgang Renner, hinzu kamen weitere Notärzte und Notfallsanitäter. Insgesamt waren mehr als 30 ehrenamtliche Kräfte des BRK Rhön-Grabfeld vor Ort. Eingesetzt war die Psychosoziale Notfallseelsorge (PSNV) des BRK, sowie Beamte der Polizeiinspektion Bad Neustadt und die Feuerwehr der Stadt mit 18 Kräften unter der Leitung von Kommandant Markus Schneyer.
Die Feuerwehr Bad Neustadt hatte man dazu gerufen, um sicher zu gehen, dass keine Gase im Raum zu den Symptomen geführt hatten. „Nach unseren Messungen gab es hier keinerlei Probleme,“ sagte Markus Schneyer. Polizeihauptkommissar Joachim Heilmann sagte, dass es in einer Erstmeldung hieß, dass Kindern etwas ins Getränk geschüttet worden wäre. Das habe sich bei den Videoaufnahmen jedoch schnell als Falschmeldung herausgestellt. Zwei Mädchen sei es schlecht geworden, nachdem sie etwas getrunken hatten. Hinzu kamen mehrere Kinder, die ebenfalls über Übelkeit klagten. „Wir haben keine Hinweise, dass in ein Getränk etwas rein geschüttet wurde.“ Trotzdem wurde das Getränk zur Untersuchung mitgenommen. Die Kinder waren zwischen 12 und 15 Jahre jung.
Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner dankte den Einsatzkräften und stellte fest, dass das Rettungssystem sehr gut funktioniert. Zum Hintergrund der Veranstaltung sagte das Stadtoberhaupt, dass man etwas für Jugend tun wollte. So kam die Idee an diesem Samstag eine Teenie Disco anzubieten. Er selbst war vor Ort und stellte fest, dass sowohl Kinder als auch Eltern für dieses Angebot sehr dankbar waren. Natürlich habe es ein Sicherheitskonzept gegeben, das auch eingehalten wurde. Wie es zu den plötzlichen Krankheitssymptomen der Kinder kam, muss nun noch untersucht werden. Auf jeden Fall wolle man das vierteljährlich geplante Angebot weiterführen.
Sein Dank galt den ehrenamtlichen Rettungskräften aber auch der Polizei Bad Neustadt für das reibungslose Miteinander. Michael Werner ist es wichtig, dass durch diesen Vorfall keine negativen Stimmungen in der Bevölkerung entstehen. Leitender Notarzt Waldemar Hohm sprach die Geduld der Eltern an, die vor der Türe gewartet haben, teilweise ohne zu wissen, was mit ihren Kindern ist. „Ein großes Dankeschön, es dauert halt, wenn 28 Kinder untersucht werden müssen.“ Dirk Mehling, einer der Betreiber, erwähnt das Gespräch mit Bürgermeister Werner und die Idee der Eltern, etwas für die Kinder anzubieten. Da habe er gerne eingewilligt.
Zum Vorfall sagte Dirk Mehling, dass zwei Mädchen auf den Sicherheitsdienst zukamen und sagten, dass es ihnen nicht gut geht. Wert legt der Betreiber der Disco darauf, dass man auf alkoholfreie Getränke peinlichst geachtet hatte und auch keine Energie Trinks ausgeschenkt hatte. „Wir haben wirklich auf alles geachtet und die Kinder haben sich auch wohl gefühlt und hatten auch viel Spaß.“ Keinesfalls habe man sich etwas vorzuwerfen.