Großeinsatz für Rettungskräfte am Sonntagnachmittag - Feuerwehrauto diente als Sammelstelle für Verletzte
Bad Neustadt/Mellrichstadt (hf). 60.000 Euro Sachschaden und insgesamt neun Verletzte sind die Bilanz nach einem Massenunfall auf der A 71 mit sechs Fahrzeugen, sowie einem weiteren mit zwei Pkw. Bei dem Massenunfall mit sechs Fahrzeugen gab es sieben Verletzte. Zwei wurden nach der Erstversorgung vor Ort mit mittelschweren Verletzungen durch das BRK in die Kreisklinik nach Bad Neustadt gefahren. Aufgrund des starken Regens wurde das Fahrzeug der Feuerwehr Saal zur Sammelstelle und Sichtung der Patienten umfunktioniert. Im hinteren Bereich des Fahrzeuges, in dem normalerweise die Feuerwehrleute Platz nehmen, fand diese „Sichtung“ durch die Rettungskräfte statt. Um 17.10 Uhr löste die Integrierte Rettungsleitstelle Schweinfurt am Sonntagnachmittag einen Alarm für die Rettungskräfte des BRK und die Feuerwehr in Saal an der Saale aus.
Gemeldet war zu diesem Zeitpunkt ein Unfall, der sich nach erneuten Anrufen dann als Massenunfall mit insgesamt sechs Fahrzeugen herausstellte. Dieser forderte letztendlich fünf Leicht- und zwei mittelschwer Verletzte. Der Unfall ereignete sich einige Meter nach der Anschlussstelle Rödelmaier in Richtung Schweinfurt. Grund war ein Starkregen mit Graupelschauer. Deshalb verringerte ein Pkw-Fahrer seine Geschwindigkeit. Der nachfolgende 51-jährige Pkw-Fahrer bemerkte dies zu spät und fuhr auf. Beide Unfallbeteiligten hielten auf dem Seitenstreifen an. Wegen nicht angepasster Geschwindigkeit kam kurz vor der Unfallstelle ein 61-Jähriger mit seinem Pkw auf der nassen Fahrbahn ins Schleudern und rutschte in eines der beiden auf dem Seitenstreifen stehenden Fahrzeuge. Ein weiterer Pkw-Fahrer versuchte vor der Unfallstelle abzubremsen. Der 20-jährige Pkw-Fahrer kam aber wegen seiner hohen Geschwindigkeit auf der nassen Fahrbahn ins Schleudern und kam, ohne dass er weiteres Fahrzeug berührte, nach rechts von der Fahrbahn ab.
Bemängel haben die anfahrenden Rettungskräfte die immer wieder geforderte Rettungsgasse. Darauf wurde speziell auch in einer Rundfunkmeldung hingewiesen. Im Einsatz war die Feuerwehr Saal an der Saale und Rettungskräfte des BRK Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen. Hinzu kamen mehrere Notärzte, sowie Sanitätseinsatzleitung (UG-SanEL) Rhön-Grabfeld. Die Organisatorische Einsatzleitung hatte Christian Holzheimer, unterstützt von Uwe Kippnich. Vor Ort waren außerdem Beamte der Polizeiinspektion Bad Neustadt, sowie der Autobahnpolizei. Die Integrierte Leitstelle Schweinfurt hatte kurze Zeit später auch noch die Feuerwehren Bad Neustadt und Münnerstadt alarmiert. Diese waren zur Verkehrsreglungen an den Autobahnzubringern notwendig. Auslöser dieses Massenunfalls dürfte ein starker Schneeregen gewesen sein, der gegen 17 Uhr einsetzte, verbunden mit einem Gewitter. Der Regen erschwerte dann auch den Einsatz, so dass das große Hilfeleistungsfahrzeug (HLF) der Feuerwehr Saal an der Saal als Sammelstelle zur Sichtung der Patienten hergenommen wurde. Eine Verlegung in das Feuerwehrhaus Saal zerschlug sich.
Neben 15 Feuerwehrleuten waren noch 25 Einsatzkräfte der BRK Kreisverbände Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen vor Ort. Die A 71 war im Streckenabschnitt Rödelmaier/Wülfershausen und Bad Neustadt-Burglauer gut drei Stunden gesperrt. Ebenfalls auf der A 71 ereignete sich kurz nach der Auffahrt Burglauer in Richtung Mellrichstadt ein weiterer Unfall, bei dem zwei Fahrzeuge beteiligt waren. Hier beziffert die Verkehrspolizei Werneck den Sachschaden auf rund 20.000 Euro. Außerdem gab es in Herschfeld einen Schmorbrand, der von der Feuerwehr Brendlorenzen und Herschfeld gelöscht wurde. Auslöser dürfte ein technischer Defekt einer Herdplatte gewesen sein. Der Schaden wird zwischen 1.000 und 1.500 Euro beziffert. Großeinsatz auch bei der Integrierten Leitstelle Schweinfurt, da weitere Unfälle auf der A 7 dazu kamen. Deshalb wurden drei Kollegen der Rufbereitschaft mit dazu alarmiert.