Was wollt ihr denn, das ist ein kostenloses Moorbad
Rund 8.000 Zuschauer kamen zum Braveheart Battle 2017 in die Rhön. An die 400 Einsatzkräfte mit 50 Fahrzeugen des Bayerischen Roten Kreuz, der Wasserwacht, Bergwacht, Malteser Hilfsdienst, Feuerwehr, und Polizei koordinierten den Einsatz, heißt es in der Einsatzzentral im BRK Haus in Bischofsheim. Die mit allen Beteiligten abgestimmte Einsatzkonzeption unter der Leitung der Stadt Bischofsheim als Sicherheitsbehörde, ist damit zur Zufriedenheit aller aufgegangen. Was die Einsatzzahlen des BRK Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen betrifft, kann man sehr zufrieden sein. Mussten im vergangenen Jahr noch 112 Patienten versorgt werden, so waren es diesmal gerade mal 35, sagt Uwe Kippnich, zuständig für die Medien. Grund dafür dürfte zum einen das für solch einen Lauf, gute Wetter gewesen sein, aber auch die Disziplin der Läuferinnen und Läufer. Zehn Prozent davon war übrigens der Frauenanteil. Keine besonderen Vorkommnisse meldeten die Spezialkräfte der Berg- und der Wasserwacht.
Immer wieder einmal gab es Abbrecher, die einfach nicht mehr weiterkonnten, Beinkrämpfe und kleine Verletzungen. Zufrieden ist die Polizei mit den Verkehrsteilnehmern. Auch hier gab es keinerlei Probleme. Grund dafür war die Ausschilderung der Parkplätze und des Busshuttles. Lediglich auf der Bundesstraße 279, bei Oberweißenbrunn gab es ein Problem durch Falschparker. Diese stellten sich entlang der Fahrbahn und sorgten dadurch für Behinderungen im Bereich der Sicherheit Positive Bilanz zieht auch Bischofheims Bürgermeister Georg Seiffert. Die Einschränkungen für die Bevölkerung konnten so gering wie möglich gehalten werden. Ferner unterstreicht er die hervorragende Zusammenarbeit der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Landrat Thomas Habermann war noch am Abend bei den Helferin des Roten Kreuzes und Malteser Hilfsdienstes, sowie des Technischen Hilfsdienstes, um für die hervorragende Arbeit im Namen des Landkreises zu danken.
Läufer selbst stellten immer wieder fest, dass sie sich sicher fühlten, weil überall Hilfskräfte auf der Strecke verteilt waren. Verteilt wurden übrigens 3.000 Einmaldecken, 600 Rettungsdecken, sowie an die 400 Warmkompressen. Was den Läufern nicht so gut gefiel war in diesem Jahr der Massenstart, der Start in einzelnen Blöcken wie im Vorjahr, sei besser gewesen. Das führte unter anderem gleich an den Skisprungschanzen zu Wartezeiten, ebenso an den Schlammlöchern oder am Gasthaus Roth, wo Tunnel zu durchkriechen waren. Etwas "fies" fanden es Teilnehmer, dass sie gleich zu Beginn des Laufes durch die "Schneekanonen" mussten, dann noch einmal auf dem Rückweg. "Geschadet hat es aber nicht." Hervorragend der Parcour am Marktplatz, wo als Besonderheit diesmal nicht nur im Wasser, sondern auch in Sägespänen "getaucht" werden musste. Es ging durch Wasser und dann war an den Lehmgruben immer wieder die Hilfe der Mitläufer gefragt. Gegenseitig musste man sich aus dem Schlammloch ziehen. "Das ist auch so gewollt, die Läufer sollen sich gegenseitig helfen, wir wollen den Gemeinschaftsgeist stärken," sagt Joachim von Hippel.
Eine Läuferin, angesprochen auf das Wasser und den Lehm meinte lachend: "Was wollt ihr denn, dass ist wie ein Moorbad und kostenlos dazu." Man musste es mit Gelassenheit nehmen, auch mal ein bisschen über sich selbst schmunzeln, nur so kann man die Teilnehmer verstehen, die zum wiederholten Male am Extremlauf mit 35 Hindernissen teilgenommen haben. Gut gemeistert wurde das "Abrutschen" an den Sprungschanzen. Hier kam es, im Gegensatz zum Vorjahr, zu keinerlei Unfällen. Die Anstiege zum Neustädter Haus und auf dem Rückweg an der Kniebreche bereiteten den Läufern durchaus Probleme, auch der teils steile Abstieg am Neustädter Haus und an der Kniebreche.
Insgesamt aber hörte man nach dem Zieleinlauf immer wieder: "das ist heute gut gelaufen.... das war ein schöner Lauf... zwar mit anspruchsvollen Hindernissen, aber das wollen wir ja so haben." Übrigens: Kamen im vergangenen Jahr an die 20 Prozent der Teilnehmer nicht ins Ziel war das in diesem Jahr ganz anders. Geschafft haben es alle und das freut natürlich den Veranstalter Joachim Hippel, auch wenn die erwartete Zahl von knapp 3.000 Läufern nicht erreicht wurden. 2.000 wurden gezählt. Wie sagt eine Teilnehmerin nach dem Zieleinlauf: "Man muss halt ein bisschen verrückt sein, um solch einen Extremlauf mit zu machen und sich bis zum Ziel durch zu beißen."
Hanns Friedrich, Pressesprecher BRK Rhön-Grabfeld