Wohnhausbrand erfordert Einsatz von 140 Wehrleuten, Demonstration behindert Einsatzkräfte der Feuerwehr
Bad Königshofen (hf). Was als „Brand auf dem Balkon“ in der Hans-Dietrich-Strasse in Bad Königshofen am Freitagabend kurz vor 19 Uhr gemeldet wurde, weitete sich in kurzer Zeit zu einem Wohnhausbrand aus. Die Bewohner konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Noch am gleichen Abend haben deshalb die Brandfahnder der Kriminalpolizei Schweinfurt die Ermittlungen nach der Brandursache aufgenommen. Der Gebäudeschaden beträgt nach ersten Schätzungen mehr als 100.000 Euro. 140 Wehrleute aus zehn Gemeinden wurden von der Integrierten Leitstelle Schweinfurt alarmiert. Hinzu kam ein Großaufgebot des BRK Rettungsdienstes. Wie Jochen Krug, Kommandant der Bad Königshofer Feuerwehr mitteilte, führte der gleichzeit in der Stadt laufende Demonstrationszug gegen die Impfpflicht dazu, dass Einsatzkräfte nicht aus ihrer Hauseinfahrt fahren konnten und verspätet zum Brandort kamen.
Wenige Minuten nach der Erstalarmierung war die Feuerwehr Bad Königshofen vor Ort. Zu diesem Zeitpunkt sah man meterhohe Flammen auf der Terrasse unter einem Balkon. Die BRK Rettungswache Bad Königshofen war mit Rettungswagen und Notfallsanitätern vor Ort, ebenso Notarzt Dr. Richard Friedrich. Einsatzbereitschaft hieß es um 19.15 Uhr für die SEG IUK, sowie für drei weitere Rettungswagen aus Bad Neustadt und Hofheim. Hinzu kamen zwei Krankentransportwagen. Auch bei der Feuerwehr erfolgt um diese Zeit eine Nachalarmierung, nachdem sich das Feuer in minutenschnelle auf das gesamte Untergeschoß ausweitete, sagte Kommandant und Einsatzleiter der Feuerwehr Bad Königshofen, Jochen Krug. Benötigt wurden zur Brandbekämpfung vor allem Atemschutzträger, die die Flammen von verschiedenen Seiten des Gebäudes bekämpften. Alarmiert waren neben Bad Königshofen die Wehren aus Aubstadt, Großeibstadt, Herbstadt, Höchheim, Kleinbardorf, Merkershausen, Trappstadt, Sulzfeld und Saal. Ein Bereitstellungsraum wurde in der Raiffeisenstraße eingerichtet.
Als das Feuer gelöscht und der Brand unter Kontrolle war, konnten die Wehren aus Saal, Kleinbardorf, Sulzfeld sowie die Feuerwehr Herbstadt zurück zu ihrem Heimatstützpunkt. Dies auch aus dem Grund, um die jeweilige Gebietsabdeckung zu haben, erklärte Einsatzleiter Jochen Krug. Vor Ort waren neben den Kommandanten der jeweiligen Wehr, sowie die Kreisbrandmeister Christoph Wohlfart und André Knies. Die Brandabschnittsleiter berichteten bei der ersten Lagebesprechung, dass das Feuer gelöscht ist und man auch den Keller und das gesamte Haus überprüft hatte. Jürgen Jünger, Einsatzleiter Rettungsdienst wusste, dass die betroffene Familie, unter Begleitung von Dr. Richard Friedrich, zu Bekannten und Verwandten gebracht wurden, da das Haus aktuell unbewohnbar ist. Zur Nachalarmierung sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Jochen Krug, dass dies erforderlich war, da die plötzlich aufkommende schwarze Rauchentwicklung ein Übergreifen der Flammen auf das gesamte Wohnhaus vermuten ließ.
Beim Ausbruch des Feuers befanden sich vier Personen im Haus, wobei zwei Kinder im ersten Stock bereits schliefen. Sie wurden von den Erwachsenen im Erdgeschoss gerettet und ins Freie gebracht. „Wenige Minuten später wäre das kaum noch möglich gewesen, da dann bereits das gesamte Treppenhaus verraucht war“, sagte Kommandant Jochen Krug. Uwe Kippnich stellte zum Einsatz fest, dass dieser wieder einmal mehr das gute Zusammenspiel zwischen Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst gezeigt habe. „Der Bevölkerungsschutz ist in Rhön-Grabfeld gut aufgestellt.“ Der leitende Notarzt Ulrich Sauter und Uwe Kippnich als Organisatorischer Leiter bildeten die Sanitätseinsatzleitung und waren verantwortlich für den Rettungseinsatz. Gemeinsam mit dem Bad Königshofener Notarzt Dr. Richard Friedrich, dem
Einsatzleiter Rettungsdienst Jürgen Jünger und dem Einsatzabschnittsleiter Mario Hahn, wurden die erforderlichen Maßnahmen eng abgestimmt. Vorsorglich waren die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung (UG-SanEL) und weitere Rettungswagen in Bereitschaft. Zwei Rettungswagen blieben bis zum Ende des Einsatzes kurz nach 23 Uhr zur Absicherung der Einsatzkräfte vor Ort. Die Wehrleute selbst waren in den vergangenen Tagen gefordert. Kreisbrandmeister Christoph Wohlfahrt sprach von seinem siebten Einsatz, von denen der Wohnhausbrand das größte Aufgebot an Feuerwehrleuten verlangte.