Zu allererst hat Gott sicher die Rhön geschaffen
. Es war wieder eine beeindruckende Bergmesse an der Bergstation Dreitannen-/Blicklift am Kreuzberg in der Rhön bei strahlendem Sonnenschein am Sonntagnachmittag.. Als die größte Kathedrale hat Dekan Dr. Andreas Krefft mit Recht diesen Platz bezeichnet. Da komme kein Dom, mag er auch noch so groß sein, heran. Der Dekan verwies in seiner Predigt auf das Motto der Bergmesse "Schöpfung und Vielfalt". Ein Thema, das die Bergwacht Bischofsheim ausgewählt hatte, die zur Bergmesse eingeladen hatte. Zahlreich waren die Besucher gekommen und die waren sich mit Dekan Krefft schließlich einig: "Zuerst hat Gott die Rhön geschaffen und hier seine erste Liebe entdeckt." In den Fürbitten standen dann wieder Alltagsgegenstände der Bergwacht wie Fernglas, Seil, Notfallrucksack aber auch das Birkhuhn, ein Blumenstrauss und eine brennende Kerze im Mittelpunkt. Symbolik für die Arbeit der Bergwacht aber auch für die Schöpfung Gottes.
Bereitschaftsleiter Oliver Scheuplein freute sich, dass so viele zur Bergmesse gekommen waren, darunter Pater Stanislaus vom Kreuzberg und auch Dekan Dr. Andreas Krefft wieder den Gottesdienst feierte. Ein Dank galt den Feuerbergmusikanten und dem gesamten Organisationsteam mit Bärbel Ludwig und Albert Back. Im Gegenzug dankte Dekan Krefft für "die wunderbare Kulisse, die die Bergwacht geschaffen hat." Anstelle des Kreuzzeichens zu Beginn, bat der Dekan die Gläubigen sich ein Kreuz am weiß-blauen Himmel vorzustellen oder mit den Augen zu malen. Auf den weiten Blick auf die Rhön eingehend sagte der Geistliche, dass die Erde dem Herrn und niemanden sonst gehört. "Die Erde gehört nicht dir und nicht mir, wir teilen sie mit Millionen anderer Menschen und sie gehört Gott."
Er sei es gewesen, der die Erde den Menschen anvertraut hat mit der Aufgabe mit ihr sorgsam umzugehen. Der Dekan zitierte Wolfgang von Goethe, der einmal in einem Gedicht von der schönen Welt gesprochen hatte und, dass die Menschen das nehmen, was Gott ihnen gibt. Bärbel Ludwig erzählte schließlich die Geschichte einer Amsel, die ein anderer Vogel sein wollte. Gott überzeugte sie aber und sagte ihr, dass sei einzigartig ist und ihre Aufgaben in der Welt erfüllen sollte. Dazu gehöre ihr morgendliches und abendliches Lied. Auf die Erfurcht und das Staunen über die Schönheit der Welt ging Dekan Andreas Krefft in seiner Predigt ein. Es sei wichtig Verantwortung für diese Welt zu übernehmen. Die Menschen müssten zur Kenntnis nehmen, dass sie Geschöpfe Gottes und Mitschöpfer sind. Als Beispiel nannte der Prediger die Wüste, die man heute teils begrünen kann, damit dort Menschen leben können.
Der Mensch sollte über die Schöpfung staunen, aber auch eine bewohnbare Erde schaffen. "Seine allererste Aufgabe ist "bauen und bewahren im Dienste der Schöpfung." Erzählt hat der Dekan eine Geschichte, bei der ein Rabbi seinen Schüler fragte, was schöner und gottgefälliger ist: Ein wogendes Kornfeld oder ein Brot. Das Brot sei es, das zum einen die Schönheit des Kornfeldes, aber auch des Brotes verdeutlicht und damit die Arbeit des Menschen vereinbart. Des Menschen Arbeit sei es, die letztendlich die Schöpfung Gottes veredelt. In diesem Zusammenhang ging er auf die Arbeit der Bergwacht ein. Sie sei sehr oft leise und dringe kaum an die Öffentlichkeit, aber überaus wertvoll. Dazu gehöre auch die Arbeit in und mit der Natur. Dekan Andreas Krefft: "Wir müssen die Schöpfung bewahren und darüber nachdenken, was es bedeutet die Schöpfung Gottes zu beachten und zu pflegen.
Der Mensch habe sich oftmals als Herrscher der Welt und der Natur gefühlt. Das sei purer Egoismus. Da habe er den biblischen Befehl "Macht euch die Erde untertan", falsch verstanden. Wie der Mensch könne auch die Natur gut und böse sein, sie kann Leben spenden aber auch Tod bringen. So wenn zum Beispiel eine Tsunamie große Teile eines Landes verwüstet, oder zuviel Sonne Dürre bringt. "Mutter Erde kann beglücken aber auch beängstigend zerstören." Deshalb sollte der Mensch im Auftrag Gottes eine Kulturleistung erbringen. Die Natur verstehe keinen Spass. Fehler und Irrtümer seien immer vom Menschen verursacht. Die Bibel verstehe die Schöpfung als Hausgemeinschaft und den Menschen als Teil der Lebensordnung. Nur der Mensch sei ein Abbild Gottes. Das bedeute, dass er zusammen mit seinem Gott etwas machen kann.
Dass die Bergwacht Bischofsheim und Rhön über viele junge Menschen verfügt, sei gut und auch eine Hoffnung, dass die jungen Leute, das was ihnen wichtig ist, auch bewahren. Zur Schönheit der Natur sagte der Prediger, dass viele Menschen, die zum Beispiel in der Rhön leben, dies nicht mehr sehen. Der Dekan selbst spricht mittlerweile von seiner Rhön und davon, dass er arm dran gewesen wäre, wenn er nicht in diese Gegend gekommen wäre. Auf die Schöpfungsgeschichte ging Dekan Andreas Krefft abschließend ein und sagte: Ich bin mir sicher, dass Gott zuerst die Rhön geschaffen hat und hier auch seine erste Liebe ist. Auf das Thema "Schöpfung und Vielfalt" waren denn auch die einzelnen Lieder abgestimmt, die von den Feuerbergmusikanten gespielt wurden. Ein Gottesdienst, der wieder vielen besonders gefallen hat, vor allem, wie immer wieder zu hören war, auch wegen "der traumhaften Kulisse der Rhön."
Hanns Friedrich, Pressesprecher BRK Rhön-Grabfeld