Zwei Tote und zehn Schwerverletzte bei vier Unfällen
Oberweißenbrunn/Bad Neustadt/Oberelsbach/Wülfershausen (hf). Bei vier Verkehrsunfällen am Donnerstag im Landkreis Rhön-Grabfeld wurden insgesamt zwölf Personen schwer verletzt. Zwei von ihnen starben nach der Einlieferung in die jeweiligen Kliniken an ihren Verletzungen. Insgesamt waren an diesem Tag ab die 100 Feuerwehrleute im Einsatz, sowie zahlreiche Beamte der jeweiligen Polizeiinspektionen. Besonders gefordert waren die Einsatzkräfte des BRK Kreisverbandes Rhön-Grabfeld. Sie waren mit Notärzten, Einsatzleiter Rettungsdienst und Notfallsanitätern von 10 Uhr morgens bis zum späten Abend unterwegs. „Außer einem Frühstück bin ich heute noch nicht dazu gekommen etwas zu essen“, erfuhr man beim letzten Einsatz in Wülfershausen. Hier, wie bei drei weiteren Unfällen war Elias Holzheimer der Einsatzleiter.
Begonnen hatte die Unfallserie am Donnerstagmorgen gegen 10 Uhr auf der B 279 bei Oberweißenbrunn. Ein mit fünf Personen besetzter Audi, der in Richtung Bischofsheim unterwegs war, wollte mehrere vorausfahrende Fahrzeuge überholen. Dabei prallte er mit einem entgegenkommenden, mit zwei Personen besetzten Wohnmobil zusammen. Zwei Schwerstverletzte kamen mit Rettungshubschraubern in Kliniken, andere wurden mit den Rettungswagen des BRK in umliegende Krankenhäuser gefahren (wir berichteten). Wie die Polizei aktuell mitteil ist ein 27 Jähriger Mitfahrer des Pkw gestorben.
Kurz vor 16 Uhr dann der nächste Unfall, diesmal auf der A 71, kurz nach der Anschlussstelle Bad Neustadt. Dort war ein Lkw, der in Richtung Mellrichstadt fuhr, in die Mittelleitplanke gefahren war. Die Feuerwehr Saal, die als erste am Unfallort war, baute eine Rettungsplattform am Lkw auf, so dass der Rettungsdienst von der Beifahrerseite zum dem bewusstlosen 51 Jährigen Fahrer kommen konnte und ihn noch im Lkw reanimierte. Mit dem Rettungswagen kam er in die Klinik am Campus. Dort verstarb er allerdings in den Abendstunden. Die A 71 war für mehrere Stunden zwischen Bad Neustadt und Mellrichstadt gesperrt. Vor Ort war neben der Feuerwehr Saal die Wehr aus Bad Neustadt mit 35 Kräften, sowie vom Rettungsdienst das BRK Rhön-Grabfeld mit einem RTW, dem Einsatzleiter Rettungsdienst und die Malteser mit einem Krankentransportwagen. Hinzu kam ein Notarzt. Die Polizei Bad Neustadt war gemeinsam mit der Autobahnpolizei vor Ort und nahm den Unfallhergang auf.
Zeitgleich kam es auf der der Kreisstraße bei Ostheim zu einem Verkehrsunfall mit drei Fahrzeugen. Ein 23-Jähriger am Steuer eines Paketdienstfahrzeuges wollte aus der Straße "Im Dorf" in Oberwaldbehrungen kommend die Kreisstraße NES27 geradeaus in Richtung Oberelsbach überqueren. Dabei übersah er einen von rechts kommenden und vorfahrtsberechtigten Mercedes Sprinter. Dieser prallte darauf hin gegen einen Toyota, der aus Richtung Oberelsbach kam und im Kreuzungsbereich stand. Der 23-jährige Paketzusteller war in seinem Fahrzeug eingeklemmt und musste leicht verletzt von der Feuerwehr befreit werden. Der 29-Jährige Sprinter Fahrer erlitt schwerere Verletzungen und wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus kam eingeliefert. Die Pkw-Fahrerin blieb unverletzt. Die Unfallaufnahme erfolgte durch die Polizeiinspektion Mellrichstadt. Vor Ort waren drei RTWs, ein Notarzt, der Einsatzleiter Rettungsdienst und der Rettungshubschrauber Christoph 28 aus Fulda
Kurz nach 17 Uhr mussten dann die Feuerwehrleute aus Wülfershausen und Waltershausen, sowie der Rettungsdienst des BRK mit dem Einsatzleiter Rettungsdienst ausrücken. Auf der schmalen Kreisstrasse zwischen Wülfershausen und Waltershausen waren zwei Motorradfahrer frontal zusammen geprallt. Ein aus Thüringen stammender 55-Jähriger, der mit seiner Suzuki aus Richtung Wülfershausen kam, hatte bei einem Überholvorgang eine entgegenkommende Harley mit dem 42jährigen Fahrer aus Wolfsburg übersehen. Beim Zusammenprall wurden beide Biker lebensgefährlich verletzt. Einer wurde mit dem Rettungshubschrauber Christoph 60 aus Suhl. der andere mit dem Rettungswagen in die Kliniken gebracht. Aktuell ist einer der beiden Verletzten mittlerweile außer Lebensgefahr. Bei den Unfällen, sowohl in Oberweißenbrunn als auch in Wülfershausen wurden Sachverständige hinzu gezogen. Die Beamten der Polizeistation Bad Königshofen nahmen die Ermittlungen an der Unfallstelle auf.
In Wülfershausen war ein Beamter der Polizeiinspektion als erster am Unfallort, informierte die Integrierte Rettungsleitstelle und leistete erste Hilfe. Kurze Zeit später kam ein zweiter dazu, der mit dem Motorrad auf der Heimfahrt war. Um den Unfallhergang zu rekonstruieren war unter anderem ein portugiesischer Dolmetscher erforderlich, sagt Polizeihauptkommissar Thomas Reubelt, der mit weiteren Beamten am Unfallort war. Im Nachgang zum Unfall bei Oberweißenbrunn sagte Polizeirat Jan Schubert, dass viele Autofahrer nicht wissen, wie sie reagieren sollen, wenn auf einer Landstraße ein Rettungsfahrzeug hinter ihnen ist. Das habe das Polizeifahrzeug oftmals behindert. „Rechts ran fahren und Warnblinkanlage an, ist in solch einem Fall genau richtig.“